Archäologischer Jahresrückblick 2015

Pressearchiv - Meldung vom 13.01.2016

Pressemitteilung vom 13.01.2016

Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus, Potsdamer Straße 4
Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus, Potsdamer Straße 4
Der Temnitz
Der Temnitz

Blütenlese der besten Funde und Befunde am Donnerstag, dem 21. Januar 2016 um 18:00 Uhr im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses

Traditionell im Januar präsentiert die archäologische Denkmalpflege der Stadt Brandenburg an der Havel in der Vortragsreihe des Historischen Vereins am Donnerstag, dem 21.01.2016 um 18:00 Uhr eine Blütenlese der besten Funde und Befunde, die in der Stadt im Jahr 2015 zu Tage kamen. Das Spektrum reicht von der Steinzeit bis ins 19./20. Jh. Wie immer werden die Ergebnisse von den Ausgräbern selbst in kurzen bilderreichen Redebeiträgen vorgestellt.

Vorgestellt werden die Grabungsergebnisse aus der Potsdamer Landstraße, wo auf einer großen Fläche Siedlungsfunde der Jungsteinzeit und Bronzezeit auftraten, darunter auch – eine echte Seltenheit – eine Hockerbestattung wahrscheinlich neolithischer Zeit. Neue Aufschlüsse vor allem bronzezeitlicher Siedlungsbefunde brachte der Ortsteil Kirchmöser von verschiedenen Orten: Uferstraße und Gränert. Diese werden mit den v.a. aus Kirchmöser-Dorf bekannten Befunden vorgestellt.

Nachdem in den vergangenen Jahren im Ortsteil Schmerzke bei der Verlegung der Abwasserleitung im Straßenraum vor allem bronze- und kaiserzeitliche Siedlungsspuren ans Licht gekommen waren, konnten 2015 an den angrenzenden Grundstücken auch Spuren der slawischen Zeit und des deutschen Mittelalters gesichert werden.

Die aus den Quellen bekannte und jahrelang vergeblich gesuchte Siedlung „Luckenberg“ ist 2015 – möglicherweise – erstmals archäologisch erfasst worden. Auch hier werden die Funde und die topographische Situation erläutert. Im Umfeld der Nikolaikirche, der alten Pfarrkirche Luckenbergs, haben Grabungen anlässlich der Schulerneuerung auf dem bis ins 20. Jh. genutzten und immer wieder erweiterten Nikolai-Friedhof, weitere Bestattungen, aber auch Siedlungsspuren des 12. Jhs. aufdecken können.

Die mehrjährige baubegleitende Grabung bei der Straßenrekonstruktion des Temnitz hat eine komplette Häuserzeile der frühen Neuzeit freigelegt, aber auch punktuell tiefer reichende Einblicke ins Mittelalter gestattet, die ein ganz anderes Bild der Nutzung und Bebauung ahnen lassen.

Schließlich rundet ein Fund zur Industriegeschichte des 19./20. Jhs das Bild ab: Auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei am Havelufer in Plaue kam im Grundriss eines Einfamilienhauses ein gut erhaltener Tonabscheider ans Licht.

Der Eintritt ist frei. Nichtmitglieder des Historischen Vereins werden um eine Spende von zwei Euro gebeten.
Es besteht auch die Möglichkeit, den aktuellen Jahresbericht des Historischen Vereins zu erwerben.

Bilder in Hochauflösung

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