Klima- und Naturschutz

Zukünftige Entwicklung der Schutzgebiete

Klimaschutz ist zwar nicht gleich Naturschutz, aber Klimaschutz braucht Naturschutz.

Ökosysteme spielen eine zentrale Rolle für den Kohlenstoffkreislauf und sind somit von entscheidender Bedeutung für das Klimasystem.

Die Schädigung von Ökosystemen kann dazu führen, dass die Senkenfunktion klimaschädlicher Gase verloren geht und Treibhausgase in die Atmosphäre entweichen.

Beispiel Breites Bruch: die flächendeckende langjährige Entwässerung von Niedermoorgebieten in Brandenburg für landwirtschaftliche Zwecke hatte weitreichende Moorzersetzungen zur Folge. Bei dem Abbauvorgang im Boden wurde wertvoller Torfboden in leichten Torfmull verwandelt, klimaschädliche Gase wurden in Größenordnungen an die Atmosphäre abgegeben.

Was wird in der unteren Naturschutzbehörde für den Klimaschutz getan?

  • Moor- und Feuchtgebietsschutz ist in unserem Klima Gewässer-, Klima- und Naturschutz zugleich
  • der Aufbau von naturnahen Wäldern gemeinsam mit der Forstverwaltung im Rahmen der Eingriffsregelung wurde vielfach geplant und dient einer nachhaltigen Forstwirtschaft;
    Zum Vergleich: Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13  Tonnen CO2
  • Prozess- Schutz in Naturschutzgebieten führt zur Waldentwicklung und sorgt für maximale CO2- Fixierung und Moorneubildungen und Moorerhalt
  • eine hohe Stauhaltung der Havel zum Erhalt extensiver Landnutzungsformen sorgt für die Sicherung der klimabedeutsamen Moorkörper der Flußlandschaft und verhindert damit die Freisetzung klimaschädlicher Gase (Methan, CO2)

Baumersatzpflanzungen in der Stadt sorgen für Schatten und ein günstiges Kleinklima. 2008 und 2009 wurden rund 700 Bäume in der gesamten Stadt neu gepflanzt.

Zum Vergleich: Eine 120 Jahre alte und ca. 35 m hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 cm (gemessen auf 1,3 m Höhe) hat ein Trockengewicht von 1,9 Tonnen, also rund 0,95 Tonnen Kohlenstoff. Dies multipliziert mit 3,67 ergibt 3,5 Tonnen CO2. Bezogen auf 700 Bäume würde dies ungefähr eine CO2-Menge von 2.450 Tonnen ausmachen.

Zum Vergleich: ein Strandurlaub auf Mallorca schlägt durch den Flug einer Person mit 1.221 Kilo CO2 zu Buche.

  • Wenn größere Investitionen Eingriffe nachsichziehen, kann die untere Naturschutzbehörde Entsiegelungsmaßnahmen verlangen: so wird aus Naturschutz nicht nur Bodenschutz, sondern auch Klimaschutz, denn unversiegelter Boden ist klimaverträglicher als versiegelter Boden
  • Die Pflanzung von Baumreihen in der freien Landschaft verhindert Bodenerosion durch zunehmenden Windabtrag
  • Verbesserung der Wasserqualität von Oberflächengewässern durch Lenkung und Beschränkung der Eingriffe

 

Was kann jeder Einzelne für den Klimaschutz und den Naturschutz tun?

Wer heute einen Baum pflanzt, wird morgen Kohlendioxid speichern. 

Klimaschutz fängt schon im Kleinen an und viele Schritte ergeben einen breiten Weg, darum:

  • Wer heute über Baumfällungen nachdenkt, sollte überlegen, ob dies wirklich nötig ist, denn mit der Zahl der gefällten Bäume sinkt die Zahl der Bäume in der Stadt, die das klimaschädliche Zuviel an CO2 binden können
  • Wer als Hausbesitzer einen ordentlichen Vorgarten plant, sollte überlegen, ob er wirklich alles betonieren oder pflastern muss

Wenn alle Privatgrundstücke versiegelt sind, hilft dies nicht dem Klimaschutz!

Boden muss atmen können, Wasser aufnehmen können, Temperaturausgleichen können, auch der Boden lebt!

  • Kaufen Sie regionale Produkte und gestalten Sie Ihren Konsum aktiv nach Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkten.
  • Fördern Sie das Naturschutzzentrum Krugpark ideell, praktisch oder finanziell, hier werden die Klima- und Naturschützer von Morgen ausgebildet.

(Ausstellungstext der 1. Klimaschutzkonferenz im Oktober 2009)

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