Stark, mutig, unaufhaltsam: Frauenwochen in Brandenburg an der Havel starten

Pressemitteilung vom 04.03.2025

Stifterin Gabriele Wolter bei der Übergabe des Frauenpreises an Ulrike Stasche
Stifterin Gabriele Wolter bei der Übergabe des Frauenpreises an Ulrike Stasche
Oberbürgermeister Scheller hielt die Festansprache
Oberbürgermeister Scheller hielt die Festansprache.
Im Publikum das Who's who der Frauenbewegung
Im Publikum das Who's who der Frauenbewegung.
Die Gleichstellungsbeauftragte Jeannette Horn
Die Gleichstellungsbeauftragte Jeannette Horn.
Zu sehen waren auch Alltagsfilme Brandenburger Jugendlicher.
Zu sehen waren auch Alltagsfilme Brandenburger Jugendlicher.
Ilse Promnitz bekam den Ehrenpreis.
Ilse Promnitz bekam den Ehrenpreis.
Gabriele Wolter und Ulrike Stasche
Gabriele Wolter und Ulrike Stasche.
Gesprächsrunde mit Cindy Bischler-Starcke, Theresa Pauli, Manuela Dörnenburg und Doreen Charlet.
Gesprächsrunde mit Cindy Bischler-Starcke, Theresa Pauli, Manuela Dörnenburg und Doreen Charlet.
Die Studiobühne war gut gefüllt
Die Studiobühne war gut gefüllt.
Jeannette Horn mit der Musikerin Charlotte Lau
Jeannette Horn mit der Musikerin Charlotte Lau.

© Stadt Brandenburg an der Havel / René Paul-Peters

Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung wurden am Montag, den 3. März, die 35. Brandenburgischen Frauenwochen durch den Oberbürgermeister Steffen Scheller und die Gleichstellungsbeauftragte Jeannette Horn in der zahlreich besuchten Studiobühne des Brandenburger Theaters eröffnet. Durch das Programm führte Dr. Katarzyna Wojcik, während Philipp Langhans und Charlotte Lau von der Freien Musikschule Brandenburg für die musikalische Untermalung sorgten. Unter der Regie von Steffan Drotleff wurden eindrucksvolle Kurzfilme des Jugendtheaters Brandenburg mit Alltagszenen gezeigt, die das Zusammenleben junger Menschen in der Havelstadt thematisierten – ebenso wie mögliche Herausforderungen.

Oberbürgermeister Steffen Scheller würdigte die Frauenwochen als eine „beeindruckende Tradition“ und betonte die Bedeutung des diesjährigen Mottos „Trotz(t)dem“. Es stehe für Mut, Solidarität und den gemeinsamen Kampf gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Er unterstrich die wichtige Rolle von Frauen in der Gesellschaft und hob die Bemühungen der Stadtverwaltung um Gleichberechtigung hervor. So sei das Geschlechterverhältnis in den Führungspositionen der Verwaltung nahezu ausgeglichen, mit 46 Frauen und 38 Männern in leitenden Funktionen.

Brandenburgs Gleichstellungsbeauftragte Jeannette Horn betonte, dass die Frauenwochen aufgrund ihrer langjährigen Tradition eine zentrale Rolle bei der Stärkung von Frauenrechten und der Förderung von Gleichstellung spielen.

In Anbetracht des zunehmend raueren sozialen Klimas bieten die zahlreichen und vielfältigen Veranstaltungen eine Plattform für Austausch, Vernetzung und Diskussion. Besonderer Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die mit ihrem Engagement und Beiträgen in vielfältiger Art und Weise zum Gelingen der Frauenwochen beitragen,

so Horn.

Ein zentrales Element der Veranstaltung war eine Gesprächsrunde, moderiert von Theresa Pauli, Gleichstellungsreferentin des Landesministeriums für Gesundheit und Soziales. Im Fokus standen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Herausforderungen von Frauen in der Arbeitswelt. Pauli verwies darauf, dass nur etwa ein Drittel der Firmengründungen von Frauen erfolge, die zudem mit weniger Startkapital auskommen müssten. Unternehmerin Cindy Bischler-Starcke berichtete von ihren Erfahrungen als alleinerziehende Mutter und warb für bessere Rahmenbedingungen für Gründerinnen. Doreen Charlet, Landesgeschäftsführerin des Demokratischen Frauenbundes, die u.a. einen Mädchentreff gegründet hat, forderte mehr Unterstützung für Frauen mit Migrationshintergrund und rief zu entschlossenem Widerstand gegen gesellschaftliche Respektlosigkeit auf. Die Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg kritisierte, dass das überholte Frauenbild der vergangenen Jahrhunderte noch immer tief in der Gesellschaft verankert sei. Besonders beklagte sie das fehlende gesellschaftliche Aufbegehren gegen Gewalt an Frauen.

Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Frauenpreises an die Brandenburger Rechtsanwältin Ulrike Stasche. Die Stifterin Gabriele Wolter würdigte Stasches langjähriges Engagement für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden. Neben ihrer Tätigkeit als Anwältin setzt sie sich ehrenamtlich bei der Brandenburger Tafel, in der Galerie Sonnensegel und im Arbeitskreis „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ ein. Stasche äußerte die Hoffnung, dass für das Schließen der Beratungsstelle der Opferhilfe in Brandenburg an der Havel zum Monatsende schnellstmöglich Ersatz gefunden wird.

Den Ehrenpreis, der durch die Gleichstellungsbeauftragte verliehen wurde, erhielt die Unternehmerin Ilse Promnitz. Mit Renteneintritt erkrankte sie an Brustkrebs, gründete nach ihrer Erkrankung eine Yoga-Akademie und ließ sich zur Ayurvedaköchin ausbilden. Noch heute, im Alter von 70 Jahren, setzt sie sich ehrenamtlich für an Brustkrebs erkrankte Frauen ein. Darüber hinaus begeistert sie in der Lehrküche der Domgrundschule Brandenburg 8- bis 9-jährige Kinder für gesundes Kochen in der eigens gegründeten „Koch- AG“.

Die Veranstaltung endete mit der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten, die zahlreichen Angebote der Frauenwochen zu nutzen. Für weitere Informationen zur Frauenwoche hier klicken.

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