Besondere Tiere und Pflanzen
Eichenprozessionsspinner – ein lästiges tierisches Problem
Mit dem Klimawandel werden in den nächsten Jahren Schädlingsmassenvermehrungen zunehmen. Der Eichenprozessionsspinner hat mit zunehmenden Temperaturen sein Verbreitungsgebiet vergrößert und war in den vergangenen beiden Jahren häufiger im Stadtgebiet anzutreffen.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der überwiegend an Eichen zu finden ist. Da die Raupen die Blätter der befallenen Bäume fressen, kann das zum kompletten Kahlfraß des Baumes führen. Die Falterraupe besitzt zudem noch ab dem dritten Larvenstadium Brennhaare, die die Atemwege reizen und bei Kontakt Hautreizungen hervorrufen.
Mehr Wissenswertes über den Eichenprozessionsspinner finden Sie in einem Faltblatt des Julius Kühn-Institutes.
Private Baumeigentümer sollten Baumkletterer oder Schädlingsbekämpfer mit der Beseitigung beauftragen.
Hausbesitzer, die sich Eichenholz liefern lassen, sollten sichergehen, dass kein Befall vorlag. Ansonsten kann sich das Problem in die vier Wände verlagern.
Die kommunale Baumpflege der Stadtverwaltung beauftragt die Beseitigung von Prozessionsspinnernestern überall dort, wo eine akute Gefahr vieler Personen, zum Beispiel in den Kindergärten oder viel besuchten Parkanlagen, auftreten kann. Nicht alle befallenen Eichen in den Anlagen, an den Straßen und insbesondere im Stadtforst können behandelt werden. Die Beseitigung erfolgt mechanisch durch einen Baumkletterer und ist kostenaufwändig.
Beifußblättriges Traubenkraut – Ambrosia artemisiifolia
2006 wurde die Ambrosiapflanze erstmalig im Stadtgebiet gefunden. Die Herkunft konnte damals auf Vogelfutter zurückgeführt werden. Ambrosia artemisiifolia ist in ihren unterschiedlichen Wuchsstadien schwer bestimmbar, da sie recht unauffällig, auch während ihrer Blüte, ist. Der Hautkontakt mit dem Blütenstand der Ambrosiapflanze, aber auch mit dem Pollen, können beim Menschen heftige Allergien auslösen.
Bürger, die sich unsicher sind, ob sie die Ambrosiapflanze in ihrem Umfeld gefunden haben, können die Pflanze in der unteren Naturschutzbehörde (Bergstraße 19, Sprechzeiten Dienstags und Donnerstags) zur Bestimmung vorbeibringen. Vorsicht ist beim Abpflücken geboten: nehmen Sie Handschuhe und falls die Pflanze blüht, am besten auch einen Mundschutz zur Hilfe und stecken Sie die Pflanzen in einen durchsichtigen Plastikbeutel.
Für Bürger, die sich bei der Pflanzenbestimmung sicher sind, dass es sich um Ambrosia artemisiifolia handelt, gilt:
Pflanze samt Wurzel aus dem Erdreich herausnehmen, in einen Plastikbeutel geben und fest verschlossen in den Restmüll werfen – auf keinen Fall Exemplare mit Wurzel oder Samen auf den Kompost oder sogar in die Landschaft entsorgen!
An wen kann sich der Bürger wenden um Standorte dieser Pflanzen zu melden ?
Die Vorkommen können sowohl im Gesundheitsamt wie auch bei der Fachgruppe Naturschutz und Grünflächen gemeldet werden. Die FU Berlin verwaltet ein Internetprojekt für Neufunde, an welchem jeder Finder teilnehmen kann.
Hinweis:
Auf städtischen Flächen beseitigt die Verwaltung (Liegenschaftsverwaltung, Grünflächenverwaltung) im Rahmen ihrer Eigentümerpflichten im Bedarfsfall gemeldete Vorkommen, um die weitere Verbreitung der Pflanzenart zu unterbinden. Diese Vorgehensweise kann nicht auf private Grundstücke ausgedehnt werden, so dass hier für den privaten Eigentümer ein Erfordernis zum Handeln besteht.