Das Klimaschutzkonzept
Klimaschutzkonzept 2017
Mit dem Klimaschutz- & Energiekonzept 2017 hat die Stadt Brandenburg an der Havel erstmalig den Energieverbrauch der gesamten Stadt und die CO2 Emissionen erhoben.
Zentrales Ziel war, Handlungsmöglichkeiten aufzudecken, die zu einer merklichen Minderung des Energieverbrauchs in der Stadt und zur Verminderung der Luftbelastung führen. Zugleich sollen Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen werden, die Hauseigentümern, Unternehmen und der Stadt Brandenburg selbst erlauben, Investitionen zur Energieeinsparung durchzuführen.
Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Brandenburg an der Havel wurde seinerzeit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
Das Klimaschutzkonzept muss jetzt fortgeschrieben werden, weil das Klimaschutzkonzept aus 2017 den aktuellen gesetzlichen Rahmen nicht mehr abdeckt. Zusätzlich müssen alsbald weitere Planungen durchgeführt werden, darunter vorrangig die Wärmeplanung.
Dokumente:
Förderung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts
Nach öffentlicher Ausschreibung der Leistung beauftragte die Stadt Brandenburg an der Havel die Fa. infas enermetric GmbH mit der Erarbeitung des Konzepts. Es wurde im Zeitraum zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 erarbeitet.
Der Auftrag wurde durch eine Förderung des Bundesumweltministeriums im Rahmen der sog. Kommunalrichtlinie ermöglicht. Das Projekt wurde unter dem Förderkennzeichen 03K02487 gefördert. Zuwendungsempfänger ist die Stadt Brandenburg an der Havel.
Weitere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative sind unter den nachfolgenden Links verfügbar:
Seite des Bundesumweltministeriums www.klimaschutz.de
Seite des Projektträgers Jülich: www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Ziele für den Klimaschutz
Klimaschutzpolitik im Allgemeinen und das Klimaschutzkonzept der Stadt Brandenburg an der Havel im Besonderen verfolgen das Oberziel, die Kohlendioxidemissionen soweit zu reduzieren, dass die globale Durchschnittstemperatur im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung um nicht mehr als 1,5°C ansteigt.
Aktuell erzeugt jeder Brandenburger rund 6,6 t CO2 jährlich (Territorialbilanz). Im Bundesvergleich ist das auf den ersten Blick ein guter Wert, denn jeder Bundesbürger erzeugt im Durchschnitt knapp 10 t CO2 pro Jahr. Dessen ungeachtet bleibt jeder Brandenburger zugleich ein Bundesbürger und ist auch für jeweils 10 t CO2 p.a. verantwortlich. Emissionen, die brandenburger Bürger außeralb des Gemeindegebiets verursachen, zum Beispiel dadurch, dass sie außerhalb des Stadtgebietes Auto fahren oder Produkte kaufen, die außerhalb hergestellt wurden, werden in dieser Bilanz nicht berücksichtigt. Und Emissionen von Anlagen, die am europäischen Emissionshandel teilnehmen, werden in der lokalen Bilanz auch NICHT berücksichtigt, sondern in der Bilanz des Bundes. Würde man das Stahlwerk und zwei weitere EU-ETS Anlagen mit bilanzieren, so würde sich die jährliche Emission pro Person in Brandenburg sofort auf 13 t verdoppeln.
Das langfristige Ziel ist, dass jeder Bundesbürger für nicht mehr als zwei Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich ist.
Noch vor der Katastrophe von Fukushima hat die Bundesregierung daher mit ihrem Energiekonzept vom 28. September 2010 sehr ambitionierte Klimaschutzziele formuliert. Verglichen mit 1990 sollen bis 2050 Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen idealer Weise um 95 % gesenkt werden, mindestens aber um 80 %. Diese Ziele werden erreicht, indem Energie eingespart wird und die dann noch notwendige Energie möglichst aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Der Endenergieverbrauch soll bis 2030 um 40 % sinken. Vom verbleibenden Bedarf sollen 60 % aus regenerativen Quellen stammen.
Diese Zielsetzungen machen den vollständigen Umbau des Energieversorgungssystems, aber auch erhebliche Investitionen in den Gebäudebestand notwendig. Sie bieten zugleich vielfältige neue Geschäftsfelder im Bereich der Energieerzeugung, in der Haustechnik, Windenergie, Solartechnik, Biogas, Kraft-Wärme-Kopplung, Fahrzeugtechnik, Gas- und Stromhandel. Die Energiewende macht Arbeit.
Energieverbrauch kostet die Bürger sehr viel Geld, nämlich zusammen ca. 200 Mio. €. Nur wenige Prozent Einsparung bringt schon spürbar mehr Geld in die Haushaltskasse. Die Einsparmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Umstellung der Wohnungslampen auf LED über Energie sparende Kühlschränke und Waschmaschinen bis zum Elektroauto. Viele Investitonen in neue Haushaltstechnik sind unmittelbar rentabel, d.h. sie sparen selbst unter Berücksichtigung des Kaufpreises Geld.
Ein weiteres Handlungsfeld ist die Anpassung der Stadt an den bereits eintretenden Klimawandel. Die Zukunft wird wärmer und sie wird trockener. Es wird weniger regnen und mehr Wasser wird verdunsten. Es regnet weniger häufig, dann aber umso heftiger. Auf diese Veränderungen müssen wir uns vorbereiten. Besonders alte Menschen werden zukünftig mit extrem warmen Tagen zu kämpfen haben, so dass es zum Beispiel für die Zukunft wichtig wird, mehr Schatten in der Stadt zu haben, damit es kühler bleibt.