Stefan Roloff – Kunst ist entweder Plagiat oder Revolution

Stefan Roloff – Kunst ist entweder Plagiat oder Revolution

Kunstausstellung ab 20. Juni – 26. Juli 2020
Bilder, Skulpturen und Aktionen von Stefan Roloff 1975 – 2020

Ästhetisch und immer grenzenlos – in der Ausstellung STEFAN ROLOFF – KUNST IST ENTWEDER PLAGIAT ODER REVOLUTION zeigt der deutsch-amerikanische Künstler Malerei, Skulpturen, Fotoarbeiten und Videos aus fünf Jahrzehnten. Seine Arbeiten sind politisch, stilistisch, genrebezogen; er liebt den freien Fall ins Unbekannte und beherrscht das Zweidimensionale (für die Wand), erfindet gänzlich neue Bewegtbilder (für Kino, TV und Internet), interveniert auf Straßen, unter Plätzen, an jeder Mauer (für offene, wie geschlossene Räume neuer und alter Welten), verschafft seinen Skulpturen Bewegung und bringt MitstreiterInnen und Publikum zum Tanzen (für jedes Haus).

Roloffs Konzept basiert auf der Investigation von Schichten, der Analyse von Oberfläche und Innenraum. Als „eine Einzelerscheinung in einer Kunstwelt, die sich nach Herden formiert“, beschrieb ihn 1981 der Berliner Kritiker Heinz Ohff, denn Roloff passte sich keinem Markt und keiner Gruppierung an. Er verweigerte sich einer oberflächlichen Wiedererkennungsdiktion und signierte seine Arbeiten nicht – jedes Werk ist ein lebendiger Neuanfang. Er setzte sich mit Überlebenskämpfen auseinander, welche ihn bereits mit 16 Jahren hautnah prägten, als er der Enge der Frontstadt
Westberlin entfloh. Nur knapp entkam er in Francos Spanien der faschistischen Polizei. Die existenziellen Erfahrungen als Migrant, in späteren Jahren in Mexiko und den USA, haben den Künstler geprägt und fließen in seine Arbeit ein.

Die Ausstellung zeigt, in welcher Form Stefan Roloff dieses Konzept über die Jahre in seinen beiden Heimaten, Berlin und New York, realisiert hat. Er hat seine visuellen Experimente nicht nur auf malerische, sondern auf architektonische, gesellschaftliche oder interdisziplinäre Phänomene ausgeweitet und sich dabei den Medien zugewandt, die seine jeweiligen Ideen optimal auszudrücken vermochten. In New York wurde er Wegbereiter in den Bereichen Video und digitaler Bildbearbeitung, nicht zuletzt durch seine Arbeit mit Musikern, wie Peter Gabriel, Suicide oder Andrew Cyrille.

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