Fritze Bollmann – das bekannteste Original der Stadt
An Fritze Bollmann, das wohl bekannteste Brandenburger Original, erinnert ein Brunnen in der Hauptstraße, der beliebten Fußgängerzone in der Innenstadt.
1852 in der Nähe von Magdeburg geboren, wohnte er seit 1875 in der Brandenburger Altstadt. Sein täglich Brot verdiente der trinkfreudige und cholerische Fritze Bollmann mehr schlecht als recht als Barbier. Der Legende nach fiel er beim Angeln auf dem Beetzsee ins Wasser und ertrank. Kinder verfassten als Nachruf auf das Brandenburger Original ein auch überregional bekanntes Spottlied. Auf dem Beckenrand des Brunnens kann man die acht Strophen nachlesen.
Der Brunnen wurde 1924 nach den Entwürfen des Brandenburger Bildhauers Carl Lühnsdorf gestaltet.
Fritze Bollmann Lied
In Brandenburg uff'n Beetzsee,
da steht 'n Fischerkahn,
und darin sitzt Fritze Bollmann,
mit seinem Angelkram.
Fritze Bollmann wollte angeln,
da fiel die Angel rin,
Fritze Bollmann wollt 'se langen,
da fiel er hinterdrin.
Fritze Bollmann schrie um Hilfe,
"Liebe Leute, rettet mir,
denn ick bin doch Fritze Bollmann,
aus der Altstadt der Barbier."
Nur die Angel ward gerettet,
Fritze Bollmann, der ersuff.
Und seitdem jeht Fritze Bollmann
uff'n Beetzsee nich mehr ruff.
Fritze Bollmann kam in'n Himmel:
"Lieber Petrus, laß mir durch,
denn ick bin doch Fritze Bollmann,
der Barbier aus Brandenburg."
Und der Petrus ließ sich rühren
und sprach: "Bollmann, komm man rin,
hier jibt's och wat zu balbieren,
komm man her und seef mir in."
Fritze Bollmann der balbierte,
Petrus schrie: "Oh Schreck, oh Graus,
tust mir schändlich massakrieren,
det hält ja keen Deibel aus!
Uff de jroße Himmelsleiter,
kannste widder runter jehn'n,
kratz man unten feste weiter,
ick laß mir 'n Vollbart steh'n!"