Liebe Brandenburgerinnen und Brandenburger,
am Ende eines für Brandenburg an der Havel sehr erfolgreichen Jahres freuen wir uns nun alle auf das bevorstehende Weihnachtsfest und den Jahreswechsel. Vielerorts wird diese besinnliche Zeit genutzt, um die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren zu lassen und den Blick in die Zukunft zu werfen.
Wir Brandenburgerinnen und Brandenburger können mit berechtigtem Stolz darauf verweisen, dass sich unsere Heimatstadt weiter positiv entwickelt hat. Die Einwohnerzahl ist erneut gestiegen und inzwischen auf 72.400 angewachsen. Das sind ca. 5.000 Einwohner mehr, als vom Land damals kurz nach der Jahrtausendwende vorhergesagt wurden. Was uns in diesem Zusammenhang besonders optimistisch stimmt, ist der starke Zuzug von Menschen in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen und von Familien mit Kindern. Hier macht sich unsere gute Infrastruktur auf dem Gebiet der Kinderbetreuung und im Bildungsbereich bemerkbar. Die Mittel, die in den letzten Jahren für die Schaffung von über 600 neuen Kita- und 310 neuen Hortplätze und die Wiedereröffnung und den Ausbau der Schule in der Kleinen Gartenstraße ausgegeben wurden, sind im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Investition in die Zukunft. Genauso, wie die 10 Mio. Euro, die im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes II derzeit und in den kommenden Jahren für umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten an Schulgebäuden und Turnhallen eingesetzt werden oder die 2,9 Mio. Euro aus dem bundesweiten Förderprogramm „DigitalPakt Schule“, die für leistungsfähige WLAN-Verbindungen an unseren Schulen sorgen werden.
Ein klares Indiz dafür, dass sich Brandenburg an der Havel mit Fug und Recht als Anker und Motor der gesamten Region Westbrandenburg bezeichnen kann, ist die gute wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt. Seit 2004 entstanden hier vor Ort insgesamt über 5.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, was zu einer kontinuierlichen Senkung der Arbeitslosenquote führte. Mit weniger als 8 % haben wir inzwischen den niedrigsten Wert in der Nachwendezeit erreicht. Nicht nur die 2019 auf den Weg gebrachten und deutschlandweit beachteten Neuansiedlungen des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten und des größten THW-Ausbildungszentrums, sondern auch die beiden wichtigen Logistik-Ansiedlungen im Gewerbegebiet Schmerzke sprechen dafür, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt und die Attraktivität unserer Stadt als lebenswerter Ort zum Wohnen und Arbeiten weiter steigen wird.
In den vergangenen Monaten spielte das Jahr 1969 in mehrfacher Hinsicht eine ganz bestimmte Rolle. Vor fünf Jahrzehnten wurde zum Beispiel am Fuße des Marienberges das Volksbad eröffnet, woran mit einer interessanten Fotoschau im zur Jahrtausendwende an gleicher Stelle neu errichteten Marienbad erinnert wurde. Auch die Regattastrecke Beetzsee wurde 1969 eingeweiht. Der 50. Geburtstag der heute international bekannten Sportstätte wurde mit einem großen Festakt, einer imposanten Ausstellung in der Johanniskirche, der Herausgabe eines Buches und mehreren großen Meisterschaften gefeiert. Zu den bedeutenden Investitionsvorhaben, die einst zu Ehren des „20. Jahrestages der DDR“ in unserer Stadt realisiert wurden, zählte auch die gleichnamige Brücke am Altstadt Bahnhof. Die Überführung in der Magdeburger Straße, die bei ihrer Einweihung und in den fünf Jahrzehnten danach ein Segen war, ist vor einigen Tagen zu einem Fluch geworden. Die vom Landesbetrieb für Straßenwesen ad hoc und ohne Vorankündigung erfolgte Vollsperrung dieses für den gesamten Westen unseres Bundeslandes äußerst wichtigen Verkehrsknotenpunktes hat zu erheblichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und beim ÖPNV geführt. Da die notwendig gewordenen großräumigen Umleitungen nicht nur die direkten Anwohner, die dortigen Schulen, Kindergärten, Firmen und das RIVA-Stahlwerk betreffen sondern uns alle noch längere Zeit begleiten werden, müssen wir als Stadt fest zusammenstehen und diese schwierige Situation gemeinsam bewältigen.
Allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern, die an den Festtagen beruflich oder ehrenamtlich aktiv sind, danke ich für ihre Einsatzbereitschaft. Gerade in der Zeit „zwischen den Jahren“ ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die ihren verantwortungsvollen Dienst versehen und für die Gemeinschaft tätig sind.
Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute. Mögen Ihre ganz persönlichen Wünsche und Erwartungen in Erfüllung gehen und unsere schöne Heimatstadt Brandenburg an der Havel weiter wachsen und gedeihen.
Ihr
Steffen Scheller