Historisches Spektakel zur 300jährigen Vereinigung von Alt- und Neustadt;Dietlind Tiemann: „Heute gelten demokratische Regeln – Bürger müssen mitentscheiden können!“
„Wohlgeborene, ehrbare und tüchtige Bürgermeister, Räte, Pfarrherrn, Vertreter der Zünfte und der Bürgerschaft der Alten Stadt Brandenburg und der Neuen Stadt Brandenburg!“
...mit diesen Worten begann Hank Teufer (event-Theater) als historischer Königlicher Rat Ihrer Königlichen Majestät und Kurfürstlichen Durchlaucht, Friedrich Wilhelm I., von Gottes Gnaden König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg das Spektakel zur 300jährigen Vereinigung von Alstadt und Neustadt Brandenburg. Sodann verlas er der versammelten Bürgerschaft um den SVV-Vorsitzenden Walter Paaschen und der Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann das Edikt und Combinations-Reglement zur Vereinigung der bis dahin selbständigen beiden Städte Brandenburg vom 27. Mai des Jahres 1715.
Auf die Beschwerden der Bürgermeister antwortete der preußisch-königliche Rat:
"Im Übrigen haben Ihro Königliche Majestät betont, dass sie kein Raisonnieren und Protestieren duldet. Ihro Königliche Majestät in Preußen wollen auch nicht mehr mit Beschwerden belästigt werden. Diese C o m b i n a t i o n der Magistrate ist der Königliche Wille und Befehl.
Eure Zustimmung ist nicht gefragt, Euer Wohlgeboren!
Anmerkungen oder Reskripte Eurerseits interessieren nicht!
Das Reglement ist ein B e f e h l ihrer Königlichen Hoheit!"
Diesen Ball nahm Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann in ihrer Ansprache auf und erklärte unter dem Applaus der Zuschauer: "Man könnte fast den Eindruck haben, der eine oder andere in Potsdam würde es fast bedauern, nicht mehr so schalten und walten zu können wie damals. Heute gelten demokratische Regeln! Solche Entscheidungen dürfen nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg getroffen werden!"
In Anspielung auf die aktuelle Debatte um die Kreis- und Gemeindegebietsreform warnte der Königliche Rat die Bürgerschaft und die Räte vor dem Verlust der Kreisfreiheit und forderte dieselben auf, „auf Ewigkeit für die Kreisfreiheit der Stadt zu beten und zu streiten.“
Denn: "Ein Landrat für die Chur- und Hauptstadt war in Preußen nie des Königs Wille"... so Hank Teufer als historischer Königlicher Rat.
Am Ende wurden 300 Luftballons mit „Kreisfrei!“-Aufklebern steigen gelassen: „Der Wind steht günstig, die werden bis Potsdam fliegen.“ scherzte Dietlind Tiemann.