Konzepte für die Zukunft im Blick
Ein Wissenschaftlerteam vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde hat am Mittwoch, 21.07.22, gemeinsam mit Thomas Meier, Teamleiter Brandenburger Stadtforst, und im Beisein von Thomas Barz, Beigeordneter und Kämmerer, einen 160 Jahre alten und von mehreren Schadfaktoren stark gestressten Eichenbestand begutachtet und eine „Waldschutzberatung" vor Ort durchgeführt.
„Wir haben den Bestand eine zeitlang beobachtet. Er ist im Frühjahr ausgetrieben, dann aber in seiner Entwicklung stehengeblieben. Dies betraf nicht nur einen Baum, sondern den Eichenbestand auf etwa vier Hektar.“
schilderte Stadtförster Thomas Meier die Gründe, sich mit dem Landeskompetenzzentrum in Verbindung zu setzen.
Nach einer kurzen Bestandsaufnahme an der kommunalen Forstverwaltung im Eichendorffweg ging es ins betroffene Gebiet an der B 102 stadtauswärts in Richtung Fohrde. In einer Senke wurden die Waldexperten schnell fündig und entdecken die hoch gewachsenen, aber offensichtlich kranken Bäume.
„Nicht nur die Eichen sind betroffen, sondern vor allem auch die Kiefern und dies ist auch im Stadtforst Brandenburg ein großes Problem. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es weiter voranschreitet und auch noch weitere Baumarten betreffen wird.“
schätzt Jörg Dechow, Leiter der Oberförsterei Lehnin, die aktuelle Lage ein.
„In der Zukunft werden uns vor allem mehr Trocken- statt Überschwemmungsgebiete beschäftigen. Auch die Erarbeitung von Wasserkonzepten ist eine der anstehenden Aufgaben. Und uns muss klar sein, was wir jetzt im Bereich Waldumbau tun, geschieht vorausblickend für die übernächste Generation. Wenn es um die Finanzierung geht, sind Bund, Land und Kommunen gleichermaßen gefragt.“
sagt Beigeordneter und Kämmerer Thomas Barz im Gespräch mit den Waldexperten. Letztere sind sich bewusst, dass die Erhaltung des Waldes in Zukunft einiges an Investitionen erfordert, um nach derzeitigen wissenschaftlichen Prognosen und im Einklang mit dem Klimawandel der Natur den Rücken zu stärken.
Nicht zuletzt sei dies eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagen die Waldexperten. Denn gerade einmal fünf Prozent der Waldbrände sind auf eine natürliche Ursache zurückzuführen. Viel zu oft aber sind es die Menschen, die zu unachtsam oder gar rücksichtslos in heimischen Wäldern unterwegs sind und neben der Trockenheit das Waldbrandgeschehen im wahrsten Sinne des Wortes noch anfeuern.