Verlegung der Tram-Gleise wird nicht empfohlen

Pressearchiv - Meldung vom 23.06.2008

Pressemitteilung vom 23.06.2008

2. Stadterneuerungsforum zur Zukunft des Hauptbahnhofes und des Bahnhofsumfeldes findet am 02.07.2008 statt

Am Montag, 23.06.2008, hat Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann im Rahmen eines Pressegespräches gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Scheller und dem Baubeigeordneten Michael Brandt sowie den Geschäftsführern der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel GmbH (Wobra), der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH (Klinikum) und der Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel GmbH (VBBr) über den Stand der Vorplanungen und Ideen zur Umgestaltung des Brandenburger Hauptbahnhofes und des Bahnhofsumfeldes informiert.

Nach dem es beim ersten Stadterneuerungsforum zur Zukunft dieses wichtigen Bereiches von Brandenburg an der Havel am 23.04.2008 von den Teilnehmern eine Reihe von Hinweisen und Anregungen gab, die von der Bauverwaltung aufgenommen und zur Prüfung weitergeleitet wurden, liegen jetzt erste Ergebnisse vor. Sie wurden von der Stadtspitze, den Geschäftsführern der städtischen Unternehmen und Vertretern der beauftragten Planungsbüros im Vorfeld des für den 02.07.2008 vorgesehenen 2. Stadterneuerungs-forums den Pressevertretern vorgestellt.

Insbesondere die Führung der Straßenbahn vor das Hauptbahnhofsgebäude wurde in den vergangenen Wochen nochmals umfangreich untersucht. Sie ist technisch möglich und auch mit dem Verkehrsfluss auf dem Zentrumsring verträglich. Sie wird jedoch trotzdem nicht empfohlen, da ihre Vorteile die damit verbundenen Nachteile nicht aufwiegen. Daher bleibt die ursprüngliche Vorzugslösung (Variante A), die einen Verbleib der Straßenbahngleise nördlich des Zentrumsringes vorsieht, auch weiterhin die von der Stadtspitze angestrebte Lösung. Sie ist mit den VBBr abgestimmt. Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann: „Nach eingehendem Studium und Abwägung der Vor- und Nachteile ist diese städtebauliche, funktionale und gestalterische Gesamtlösung insgesamt überzeugender. Geringe Vorteile für die Straßenbahnnutzer rechtfertigen nicht die erheblichen Nachteile und enormen Mehrkosten, die mit der Verlegung der Gleise verbunden wären. Insbesondere vor dem Hintergrund unserer Zielstellung, das Gesamtprojekt bis 2013 zu realisieren und zu finanzieren, ist der Verbleib der Straßenbahngleise in ihrer jetzigen Lage und ihre gestalterische Aufwertung und Einbindung in das städtebauliche Gesamtkonzept zu bevorzugen.“

Die von den Gutachtern vorgeschlagene Lösung, den jetzigen Fußgängertunnel unter den Bahngleisen nach Süden zu verlängern und damit die behindertengerechte und fußläufige Erreichbarkeit des Schützenworth zu gewährleisten, wird von den Anwohnern mehrheitlich abgelehnt. Die Stadt wird diese Lösung daher nicht weiter verfolgen.

Weiter konkretisiert wurde dagegen die Nutzung der Flächen nördlich des Zentrumsringes. Die Stadt strebt die Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums gegenüber dem Hauptbahnhofsgebäude an. Neben privaten Investoren und Betreibern sind am Gesamt-Entwicklungskonzept für das Bahnhofsumfeld daher auch die städtischen Gesellschaften Wobra, Klinikum und die VBBr beteiligt. Laut Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, werde mit der Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums in der Nähe des Hauptbahnhofes dem Wunsch vieler Brandenburgerinnen und Brandenburger entsprochen. Darüber hinaus stärke eine solche Einrichtung die Rolle der Havelstadt als bedeutender Medizinstandort. Besonders die direkte Nähe zur Regionalbahnanbindung und zu den Bus- und Straßenbahnlinien der ÖPNV sprechen für die Realisierung eines solchen Vorhabens an dieser exponierten Stelle der Havelstadt.

Auch die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte (Kita) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes wurde noch einmal eingehend geprüft. Dabei wurde jedoch festgestellt, dass der bisher in der Nähe des Trauerberges vorgesehene Kita-Standort wegen der Nähe zu bereits vorhandenen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen (Grundschule, Station Junger Techniker und Naturforscher) besser geeignet ist.

Konkretisiert wurde in den vergangenen Wochen auch die geplante Terminfolge im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Rückbau der markanten Gebäude gegenüber dem Hauptbahnhof. Der Leerzug der in Plattenbauweise errichteten Wohnblocks wird bis Ende 2009 abgeschlossen sein, der Abbruch soll dann Anfang 2010 stattfinden. Das großflächige Kunstwerk wird möglichst schadenfrei geborgen. Die Integration in die zukünftige Bebauung wird geprüft.

Für das Bahnhofsgebäude werden in der Erdgeschosszone – neben den erforderlichen Bahnschaltern – überwiegend gewerbliche Nutzungen angestrebt. Für die Realisierung wird voraussichtlich ein Investorenauswahlverfahren durchgeführt werden.

Beim 2. Stadterneuerungsforum am 02.07.2008 um 18:00 Uhr im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses sollen die Ergebnisse der Prüfungen und der derzeitige Stand der Planungen öffentlich vorgestellt werden und erneut mit den Brandenburgerinnen und Brandenburgern diskutiert werden. Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann: „Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger zu dieser Veranstaltung ein, um gemeinsam über die Zukunft dieses wichtigen Teils unserer Havelstadt zu diskutieren.“

Hinweis: Graphische Darstellungen der Vorzugsvariante und der Prüfvariante sind im Netz abrufbar unter www.stadt-brandenburg.de / Pinnwand / Forum Stadterneuerung)

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