Das Naturschutzzentrum Krugpark hatte für Sonntag, 27.02.2005, eine Einführungsveranstaltung zum Amphibienschutz vorgesehen. Moor- und Grasfrösche, Erdkröten und Molche können jedoch erst mit der Wanderung beginnen, wenn der Boden aufgetaut ist und die Nachttemperaturen nicht mehr unter den Gefrierpunkt fallen. Deshalb muss die Veranstaltung verschoben werden, bis günstigere Witterungsbedingungen eintreten.
Trotzdem beginnen die Vorbereitungen für den Amphibienschutz in der Stadt Brandenburg an der Havel. Vom Naturschutzzentrum Krugpark werden dann wieder Amphibienschutzzäune aufgestellt und an stark frequentierten Straßenabschnitten entsprechende Hinweisschilder angebracht.
Besonders im Bereich Gördensee versuchen Tausende von Amphibien die Straße zu überqueren. Hauptsächlich Moor- und Grasfrösche, Erd- und Knoblauchkröten, so wie Teich- und Kammmolche benutzen die seit Generationen angestammten Wege um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Alle Amphibien gehören zu den bedrohten Tierarten und sind geschützt.
In der Regel beginnen die Wanderungen bereits Ende Februar, wenn Nachttemperaturen von mehr als 5 °C erreicht werden. Ende März, Anfang April werden die Gewässer wieder verlassen, um eine Ruhephase auf feuchten Wiesen oder grasbewachsenen Plätzen einzulegen. Anschließend suchen die Tiere ihre Sommerquartiere auf. Von Grasfröschen werden dabei bis zu 1.250 m zurückgelegt. Noch größere Entfernungen können Erdkröten überwinden, sie legen bis zu 3 km von den Laichgewässern zu ihren Sommeraufenthaltsplätzen zurück. Erdkröten weisen eine besonders ausgeprägte Laichplatztreue auf, sie kehren in der Regel in die Gewässer zurück, in denen ihre eigene Entwicklung stattfand. Ende Juni – Anfang Juli, wenn die Entwicklung der Kaulquappen abgeschlossen ist, wandern die Jungtiere oft auch in Massen in ihre Landlebensräume. Mit Beginn der Abenddämmerung setzt die Wanderbewegung ein, die bis in die frühen Morgenstunden fortdauert, bei günstigen Witterungsbedingungen kann es zu Massenwanderungen kommen.
Gefahren erwachsen den Amphibien in Ballungsgebieten nicht nur in der Einengung ihres Lebensraumes. Das erhöhte Verkehrsaufkommen trägt dazu bei, dass auf den Wanderungen erhebliche Bestandsdezimierungen erfolgen. Mittels der Amphibienzäune und der eingegrabenen Behältnisse können die Tiere die jahreszeitlich bedingten Wechsel ihrer Lebensräume unbeschadet überstehen. Engagierte Naturschützer kontrollieren in den Morgenstunden die Auffangbehälter und setzen Kröten, Frösche oder Molche um.
Wer gerne hierbei mithelfen möchte, kann sich im Naturschutzzentrum Krugpark (Telefon (03381) 66 31 35) oder im Umweltamt (Telefon (03381) 58 31 05 ) zwecks weiterer Informationen melden.
Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, in den nächsten Monaten durch rücksichtsvolle Fahrweise den Schutz der Amphibien zu unterstützen.