Am 01.09.1939 wurde durch das NS-Regime die so genannte „Euthanasie-Aktion T4“ eingeleitet. Einer der Orte, in denen die ersten Mordanstalten des Dritten Reiches standen, war Brandenburg an der Havel. Auf dem Gelände des ehemaligen Strafanstalt in der Neuendorfer Straße wurden zwischen Januar und Oktober 1940 über 9.000 hilfs- und pflegebedürftige Kinder, Frauen und Männer durch Kohlenoxydgas ermordet.
Seit 1997 befindet sich am Ort der Verbrechen eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“. Alljährlich versammeln sich dort Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft der Stadt, um gemeinsam mit den Brandenburgerinnen und Brandenburgern am Jahrestag des Beginns dieser beispiellosen Mordaktion der Opfer zu gedenken.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung beginnt am 01.09.2006 um 10:00 Uhr auf dem Gelände der Gedenkstätte in der Neuendorfer Straße 90. Vor der Gedenkansprache, die Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann hält, wird BT-Schauspieler Harald Arnold Opferschicksale vortragen. Im Anschluss daran werden an der Stelle der ehemaligen Anstaltsscheune, in der die Morde stattfanden und die Opfer verbrannt wurden, Kränze niedergelegt.
Außerdem wird um 11:30 Uhr auch am Gedenkstein auf dem Gelände der Landesklinik ein Kranz zum Gedenken an die Opfer der NS-Medizin niedergelegt.
Die Brandenburgerinnen und Brandenburger sind eingeladen, an der Gedenkveranstaltung und den Kranzniederlegungen teilzunehmen.