Auf Initiative des damaligen Ratsherrn und Schornsteinfegermeister Johann Gottfried Bröse und im Einklang mit der damaligen städtischen Verschönerungskommission wurde Brandenburgs „Straßendamm“ 1841 beidseitig mit Bäumen bepflanzt. Es war die Geburt des Grillendamms als Sumpfzypressen-Allee. 1934 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt.
In historischen Deutungen und überlieferten Aussagen wird immer wieder angeführt, dass es in Europa einzigartig ist, Sumpfzypressen für die Anlage einer Allee zu nutzen. Längst ist sie ein botanisches Wahrzeichen der Stadt Brandenburg an der Havel. Die hier gepflanzte Baumart wird bis zu 20 m hoch und gedeiht auch noch auf trockenen Standorten. Die sommergrünen Bäume treiben frühestens Ende März aus und ihre dunkelgrünen Nadeln erreichen relativ spät die auffällige Herbstfärbung.
Ein großer Teil der älteren Sumpfzypressen musste immer wieder im Kronenbereich baum-chirurgisch behandelt werden, Astschnitte wurden abgedeckelt, um Fäulniserscheinungen zu verhindern. Und durch Verseilung wurde die Statik der dicken Äste untereinander ausgeglichen und ein Ausbrechen – beispielsweise durch Windböen – verhindert. Dank dieser baumpflegerischen Maßnahmen blieb Brandenburgs botanisches Wahrzeichen erhalten, wenngleich in den 1990er und 2000er Jahren auch Totalausfälle zu beklagen waren durch altersbedingte Vitalitätseinbußen oder wegen starker Sturmschäden. Um das Naturdenkmal in seiner Gesamtheit abzusichern, wurden damals mehrere junge Exemplare unter großem Kostenaufwand mit Hilfe von Spenden nachgepflanzt. Jeweils ein Exemplar wurde von der Deutschen Schlackeunion (Hauptsitz Duisburg), Herrn Delfs und dem Lions Club gesponsert.
Ein Bild der Verwüstung aber offenbarte sich am Morgen des 16. August 2023 am Grillendamm. Das Sturmereignis Downburst hatte von den 37 Sumpfzypressen 29 stark bis mittelstark geschädigt. Nach der intensiven Baumkontrolle durch ein anerkanntes Baumgutachterunternehmen aus Dresden mussten schließlich drei Sumpfzypressen gefällt werden. Für die akute Sturmschadensbeseitigung, das anschließende Baumgutachten und die gemäß dem Baumgutachten erforderliche baumpflegerischen Maßnahmen wurden finanzielle Mittel in Höhe von ca. 40.000 € benötigt. Auf das eingerichtete „Spendenkonto für die Sumpfzypressen“ sind sodann über 7.000 € eingegangen, wofür sich die Stadt Brandenburg an der Havel auf diesem Wege bei all den Spendern recht herzlich bedankt.
Außerdem fanden sich drei Sponsoren, die die drei Ersatzpflanzungen finanzieren:
Die Freien Wähler aus der Stadt Brandenburg an der Havel,
Fa. H&K Gartendesign aus Brielow,
Fa. Baumpflege Räbel aus Ziesar.
Bei der Pflanzaktion am 5. April 2024 bedankte sich Bürgermeister Michael Müller bei den großzügigen Sponsoren.