Am Donnerstag, dem 27. Februar 2020, ist eine eigens für die 30. Brandenburgischen Frauenwoche gestaltete Straßenbahn in ihren Dienst in der Havelstadt gestartet. Gemeinsam mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt aus Vereinen, Verbänden, Institutionen, Unternehmen sowie mit Bürgerinnen und Bürgern gaben Oberbürgermeister Steffen Scheller und Kornelia Köppe, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, den Startschuss zur planmäßigen Abfahrt um 13:25 Uhr; am Steuer die Straßenbahnfahrerin Frau Sabine Petzold.
„Dass am heutigen Tag aus Anlass des 30. Geburtstages der Brandenburgischen Frauenwoche eine thematisch gestaltete Straßenbahn unserer Verkehrsbetriebe ON TOUR geht, ist ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig uns in Brandenburg an der Havel frauen- und gleichstellungspolitische Themen sind. Mit dieser ungewöhnlichen Aktion werden Namen, Gesichter und Biographien von Mädchen und Frauen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, die sich auf diesem Gebiet Verdienste erworben haben und für uns und zukünftige Generationen Vorbilder sind“, sagte Oberbürgermeister Steffen Scheller zur Einweihung der Straßenbahn.
Die Straßenbahn zeigt an der Außenfassade wichtige Vertreterinnen der Stadtgesellschaft und -politik von dem 12. Jahrhundert bis heute zusammen mit aktuellen gleichstellungspolitischen Forderungen. Sie spiegelt entsprechend dem Motto „Zurück in die Zukunft“ die Geschichte und Zukunft der Gleichstellungsarbeit wider. Ergänzend gibt eine Broschüre Einblicke in Frauenbiographien, die durch ihre außergewöhnlichen Leistungen Menschen bewegten und bewegen, um Gleichstellung und Chancengleichheit immer wieder in den Mittelpunkt zu setzen.
Die Idee des “Straßenbahnprojektes” wurde 2018 zur damaligen Bundeskonferenz der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Karlsruhe aufgegriffen. Zu diesem Anlass fuhr eine Straßenbahn mit den Forderungen der Gleichstellungspolitik durch die baden-württembergische Stadt. Dank der Unterstützung von Sponsoren konnte diese Projektidee auf die Havelstadt übertragen werden. Die Stadt Brandenburg an der Havel setzt mit dieser Öffentlichkeitskampagne Zeichen u.a. für Gleichstellung, Pärität, Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit, Wertschätzung und Selbstbestimmung.
„Mit unserer Straßenbahn und den Veranstaltungen im Rahmen der 30. Brandenburgischen Frauenwoche machen wir darauf aufmerksam, dass Artikel 3 des Grundgesetzes* noch nicht vollständig umgesetzt ist. Vieles wurde erreicht- aber es gibt noch viel zu tun!“ forderte Gleichstellungsbeauftragte Kornelia Köppe.
Zugleich soll die Straßenbahn auf die Jubiläumsveranstaltungen zur Brandenburgischen Frauenwoche vom 05. bis 21. März 2020 in Brandenburg an der Havel aufmerksam machen. Die Eröffnung der Ausstellung „Frauen-Ansichten“ im Frey-Haus-Museum am 5. März und der Vortrag „Frauen von gestern und heute“ am 11. März im Gotischen Haus beleuchten die vielfältigen Zeitgeschichten von Frauen – darunter auch die Damen und Mädchen, die nun die Straßenbahn zieren. Zahlreiche Vorträge, Workshops sowie soziale und kulturelle Veranstaltungen folgen bis zum traditionellen Abschluss, dem Frauenlauf am 21. März 2020.
*Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Art. 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Weitere Fotos und ein Video der Straßenbahn finden Sie im aktuellen Facebook-Beitrag unter www.facebook.com/stadtbrandenburg/