Obwohl die Frostperiode noch nicht vorbei ist, zeigen sich schon jetzt auf den Straßen von Brandenburg an der Havel in gravierender Form winterlich bedingte Schäden. Nicht nur die Anzahl, sondern insbesondere die Schwere der Schäden sind im Verhältnis zu den Vorjahren höher. Ursachen sind die ungünstigen Witterungsabläufe mit vielen Frost-Tau-Wechseln bei gleichzeitigem Nässeeintrag durch Regen oder geschmolzenen Schnee. Außerdem haben viele Straßen mit Asphalt- und Betonbefestigungen ihre vorgesehene Nutzungsdauer schon seit länger Zeit überschritten und nutzungserhaltende Maßnahmen der Instandsetzung und Unterhaltung konnten in der Vergangenheit nur in ungenügendem Maße ausgeführt werden.
Vor allem die stark befahrenen Bundesstraßen zeigen Verschleiß- und Frostschäden bis in die Tragschichten hinein. Maßnahmen der Gefahrenabwehr erfolgen vom Baubetriebshof durch eigene Reparaturleistungen, Fremdbeauftragungen und die Aufstellung von Verkehrszeichen. Stellenweise sind Fahrspuren bei vierstreifigen Fahrbahnen abschnittsweise gesperrt worden (Potsdamer Straße, Magdeburger Landstraße).
Durch die Bauverwaltung wurde eine zeitliche Einordnung der Instandsetzungen festgelegt. Danach wird in folgender Reihenfolge vorgegangen:
- Bundesstraßen B1/ B102 (bis Ende März 2006)
- Landesstraßen und ÖPNV-Strecken (bis Mitte April 2006)
- Straßen mit starkem innerörtlichen Verkehr (bis Ende Mai 2006)
- Anliegerstraßen/ Gewerbegebiete (bis September 2006)
- Untergeordnete Straßen und Wege
Ausnahmen in der Reihenfolge bestehen bei Einzelstellen mit schwerer Substanzschädigung und/oder erheblichem Gefährdungspotenzial für Straßennutzer.
In Abstimmung zwischen der Bauverwaltung und dem städtischen Baubetriebshof, der durch die Straßenaufsicht auch die intensive Erfassung der Schäden unmittelbar wahrnimmt, sind nach Kapazitätsabschätzung Festlegungen getroffen worden, welche Straßen in Eigenleistung oder durch Fremdbeauftragung instand zu setzen sind.
Leistungen durch Beauftragung von Firmen (Gussasphaltflickung, Ersetzen von Betonplattenfeldern, Heißeinbau von Asphaltbeton, Teileinbau bituminöser Deckschichten, Oberflächenbehandlungen):
Rathenower Landstraße
- von Gördenbrücke bis Upstallstraße insbesondere zwischen den Tankstellen (Betonfahrbahn)
Upstallstraße
Fontanestraße
- von Feuerwehr bis Zubringer Rampe (Betonfahrbahn)
Zanderstraße
- zwischen Neuendorfer Straße und Vereinsstraße Richtung FH (Schwarzdecke)
Otto-Sidow-Straße
- von Havelbrücke bis Bauhofstraße
Am Hauptbahnhof
Potsdamer Straße
Magdeburger Landstraße
- stadtauswärts auf der Brücke des 20. Jahrestages (Schwarzdecke)
- stadtauswärts Rampe zur Quenzbrücke ab Woltersdorfer Straße (Schwarzdecke)
- stadteinwärts in Höhe AXXO und in Höhe NETTO (Schwarzdecke)
Plauer Landstraße
- stadtauswärts; Bereich von ca. 100 m vor Ortsausgang (Schwarzdecke)
Gördenallee
- über gesamte Fahrbahnbreite zwischen „Am Silokanal“ und Bahnübergang (Schwarzdecke)
Rosa-Luxemburg-Allee
- Kreuzungsbereich zwischen Willibald-Alexis-Straße und Rathenower Landstraße (Schwarzdecke)
Anton-Saefkow-Allee
- zwischen Zur Anton-Saefkow-Allee und Max-Josef-Metzger-Straße (Schwarzdecke)
Thüringer Straße
- zwischen Neuendorfer Sand und Frankenstraße (Schwarzdecke)
- zwischen Bayernstraße und Anschluss an Pflasterdecke bei Kleingartensparte (Schwarzdecke)
Wittstocker Gässchen
Mahlenziener Dorfstraße (nur Notreparaturen in Anbetracht des anstehenden Neubaues)
Leistungen des Baubetriebshofes (Kleinteilige Reparaturen mit Bitumenemulsion und Splitt, Lochflickung mit Asphaltgemischen (heiß und kalt), Betonplomben in untergeordneten Straßen und Wegen):
Brielower Grenze
Brielower Landstraße
Am Industriegelände
Reckahner Straße
- besonders in den Randbereichen (Schwarzdecke)
Plauerhof/Plauerhof Straße (Schwarzdecke)
Puschkinstraße (Betonfahrbahn)
Wendseeufer
- zwische Koenigsmarckstraße und Puschkinstraße (Schwarzdecke)
Brandenburger Allee (Schwarzdecke)
Plauer Damm (Schwarzdecke)
Seestraße (Schwarzdecke)
Marktplatz (Schwarzdecke)
Paul-Röstel-Straße (Schwarzdecke)
Erich-Baron-Straße (Schwarzdecke)
Beethovenstraße
- zwischen Haydnstraße und Johann-Strauß-Straße (Betonfahrbahn)
Eichspitzweg
- gesamter Verlauf (Schwarzdecke)
Kreuzungsbereiche
- Ziegelstraße / Watstraße / Gerostraße / Walter-Rathenau-Platz
- Brielower Straße / W.-Sänger-Straße
- Robert-Koch-Straße / Sprengelstraße / Triglafweg
Walter-Rathenau-Platz
Karl-Marx-Straße
Karl-Liebknecht-Straße
Ferdinand-Lasalle-Straße
Am Marienberg
Am Rosenhag
Windmühlenweg
Lindenstraße
Trauerberg
Am Hafen
Dosseweg
Prignitzstraße
Emsterstraße
Barnimstraße
Flämingstraße
Zauchestraße
Rhinweg
Kreyssigstraße
Nikolaus-von-Halem-Straße
Freiherr-von-Thüngen-Straße
Lilli-Friesicke-Straße
Lünower Weg
Butzower Weg
Ketzürer Weg
Grabower Weg
Schafdamm
Die vorgenannten Straßen stellen (die zur Zeit erkennbar) am stärksten von Schäden betroffenen Verkehrsflächen dar.
Die Instandsetzung der Bundesstraßen ist am 14.02.2006 begonnen worden und wird kontinuierlich fortgesetzt, sofern es die Witterung zulässt. Die über Firmen beauftragten Leistungen werden an verschiedenen Abschnitten im Stadtgebiet gleichzeitig erfolgen. Die durch den Baubetriebshof zu erbringenden Arbeiten können bei Arbeiten mit Bitumenemulsion/Splitt nur hintereinander durchgeführt werden, da die dafür notwendige Spezialtechnik nur für einen Reparaturtrupp zur Verfügung steht. Gleichzeitig werden aber Einzelschadstellen an technischen Einbauten der Straße, wie zum Beispiel an Einläufen, Schächten, Borden sowie Geh- und Radwegen, durch andere Teams behoben.
Im Verwaltungshaushalt 2006 stehen für alle Leistungen der Straßenunterhaltung knapp 2 Millionen Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind sowohl die Mittel für Fremdbeauftragungen als auch die Sach- und Personalkosten des Baubetriebshofes. Die Mittel werden aus jetziger Sicht nur für die Beseitigung der überdurchschnittlich vielen aufgetretenen Schadstellen ausreichen. Vorbeugende Unterhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sind dann kaum noch durchführbar.
Im Vermögenshaushalt der Stadt sind 50.000 Euro für die Versiegelung verschlissener Schwarzdecken angesetzt, die vornehmlich der Substanzerhaltung und Verlängerung der Liegedauer von Bitumenstraßen dienen sollen. Andere Haushaltsansätze stehen nur für die Erneuerung bestehender Straßen und können nicht zur kleinflächigen Instandsetzung anderer Objekte genutzt werden.
Allein für die Rekonstruktion der Bundesstraßen im Stadtgebiet sind nach vorsichtiger Schätzung ca. 5 Millionen Euro notwendig. Haushaltsansätze für die grundhafte Rekonstruktion der Fahrbahnen der Magdeburger Landstraße und der Potsdamer Straße sind erst ab 2007 geplant. Gerade diese Straßen stellen wegen ihrer Mischbauweise (Betonunterbau/ Asphaltoberbau) Schwachstellen dar. Die unterschiedlichen termischen und Belastungsreaktionen der beiden Baustoffe führen zu Rissen und Folgeschäden in und über den Fugen des Betons und der darüber liegenden Schwarzdecke. Nur die Erneuerung der Gesamtkonstruktion in einheitlicher Bauweise führt zu einer langfristigen Nutzung.