Am 6. Mai starten auf der Naturregattastrecke Beetzsee in Brandenburg an der Havel die Ruder-Europameisterschaften. Bis 8. Mai treten Aktive aus rund 35 Nationen in den verschiedenen Bootsklassen auf der achtbahnigen 2000-Meter langen Strecke gegeneinander an. Etwa 800 Ruderinnen und Ruderer werden erwartet; die genaue Anzahl steht noch nicht fest. Sportminister Günter Baaske: "Diese Meisterschaften sind das wichtigste und größte Sportereignis in diesem Jahr im Land Brandenburg.
Das deutsche Team ist hervorragend aufgestellt und auch die Ruderin Fini Sturm aus der Stadt Brandenburg hat gute Chancen, vorne dabei zu sein." Sie hat sich an diesem Wochenende für die EM qualifiziert.
Die EM gilt als internationaler Auftakt der Olympiasaison und ist damit die ideale Möglichkeit für die Aktiven, Trainer und Betreuer, den Vorbereitungsstand auf dem Weg nach Rio de Janeiro zu testen. Das dreitägige Wettkampfprogramm umfasst die 14 olympischen Bootsklassen sowie drei nichtolympische Bootsklassen.
Die EM hat einen Etat von rund einer Million Euro. Die Vorbereitung und Durchführung unterstützen das Sportministerium und die Stadt Brandenburg an der Havel mit jeweils 150.000 Euro. 100.000 Euro kommen vom Bundesinnenministerium. Zahlreiche Sponsoren beteiligen sich mit Geld- und Sachleistungen in Höhe von etwa 150.000 Euro.
Veranstalter ist der Ruderweltverband (FISA), Ausrichter der Deutsche Ruderverband e. V. (DRV) und Organisator der Landesruderverband Brandenburg e. V. (LRV). Schirmherr ist Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Neben dem rund 20-köpfigem Org.-Team werden zur EM etwa 230 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dazu beitragen, die EM erfolgreich durchzuführen.
Baaske stellte das EM-Programm heute gemeinsam mit Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann, Ralf Holzschuher, dem Präsidenten des LRV, der Ruderin Fini Sturm und Hartmut Duif, LRV-Ehrenpräsident und Leiter des ehrenamtlichen EM-Organisationsteams, auf einer Pressekonferenz in der Potsdamer Staatskanzlei vor. Duif hatte bereits die Junioren-WM im Jahr 2005 und die u23-WM im Jahr 2008 erfolgreich organisiert.
Anschließend begrüßten sie am Potsdamer Hauptbahnhof einen Regionalexpress der Linie RE1, dessen Lok mit einem großen Werbebanner für die EM wirbt. Die ARD wird in Kooperation mit dem RBB am Finaltag live von der EM berichten. Die Sender haben dort ein etwa 100-köpfiges Team.
Günter Baaske: „Die Anlage am Beetzsee gehört zu Brandenburgs wichtigsten Sportstätten und hat internationales Ansehen. Die Ruder-EM wird den Standort weiter stärken. Wir sind sehr glücklich und stolz, dass die EM im Sportland Brandenburg stattfindet, das im Wassersport traditionell sehr stark ist. Die Vorbereitungsteams haben eine hervorragende Arbeit geleistet.“
Dr. Dietlind Tiemann: „Die Austragung der Ruder-EM 2016 ist das Ergebnis unserer nachhaltigen Bemühungen, die Bedeutung des Regattastandortes Brandenburg an der Havel zu festigen und weiter auszubauen. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld für die Erweiterung unserer traditionsreichen Wettkampfstrecke und die Verbesserung der technischen Ausstattung aufgewendet. Unser Ziel war es, nicht nur die hohen Anforderungen der internationalen Verbände zu erfüllen, sondern vor allem auch den Aktiven und Zuschauer hervorragende Bedingungen bieten zu können. Diese Investitionen in die Zukunft tragen nun Früchte.“
Ralf Holzschuher: „Ich bin glücklich, dass es gelungen ist, die EM in das Land Brandenburg zu holen. Der Beetzsee ist dafür ein optimaler Austragungsort. Die EM bietet uns die herausragende Chance, für diesen phantastischen Sport zu werben. Ich hoffe, es gelingt uns, dadurch noch mehr Mädchen und Jungen für ihn zu begeistern. Wir müssen jetzt auch alles daran setzen, dass Potsdam als Bundesstützpunkt für Rudersport erhalten bleibt, zumal dieser Sport eine große und erfolgreiche Tradition im Land Brandenburg hat.“
Hartmut Duif: „Mit den organisatorischen Vorbereitungen für die EM sind wir auf der Zielgerade angekommen, so dass die Wettkämpfe um die begehrten Titel in eineinhalb Wochen beginnen können. Auf diesen Moment haben wir uns alle sehr lange gefreut. Wir werden das vom Weltverband und der europäischen Ruder-Familie in uns gesetzte Vertrauen rechtfertigen und 'unsere' EM zum Erfolg führen.“
Fini Sturm: "Nach den Deutschen Meisterschaften war die Tür nach Rio einen kleinen Spalt offen, nach dem Doppelzweierrennen gestern ist der Spalt nun recht groß geworden, aber ich passe immer noch nicht ganz durch. Bis jetzt lief für mich in dieser Saison alles nach Plan, bzw. noch besser als gedacht! Ich bin sehr glücklich bei der – für mich – Heim-EM an den Start gehen zu dürfen!
Bis Ende nächsten Jahres wird die Regattastrecke am Beetzsee für insgesamt rund 174.000 Euro technisch weiter ausgebaut. Davon übernimmt das Sportministerium knapp 87.000 Euro. Die wichtigsten Arbeiten werden bis zu den Europameisterschaften beendet sein. Dazu gehört die Erneuerung von 1.800 Sitzschalen für die Tribünenanlage. Vorgesehen sind unter anderem auch eine Dachsanierung, der Umbau einer ehemaligen Hausmeisterwohnung zu einem medizinischen Zentrum und neue Stegbeläge für die Startanlage.
Die nächste bedeutende Veranstaltung auf dem Beetzsee wird die diesjährige Kanu-Marathon-Weltmeisterschaft mit Teams aus etwa 50 Nationen sein, die dort vom 16. – 18. September 2016 ausgetragen wird.
Programm der Ruder-EM auf dem Beetzsee:
- Donnerstag, 05.05.2016 (Christi Himmelfahrt):
18:00 Uhr offiziellen Eröffnung (Eintritt frei). - Freitag, 06.05.2016:
ab 10:30 Uhr Vorläufe, ab 15:30 Uhr Hoffnungsläufe - Sonnabend, 07.05.2016:
ab 10:30 Uhr Hoffnungsläufe und Semifinale A/B,
ab 12:30 Uhr Finale C - Sonntag, 08.05.2016:
ab 08:50 Uhr Finale B, ab 10:33 Uhr Finale A mit TV-Liveübertragung
Infos und Tickets zur EM unter www.erch2016.com