Brandenburg a. d. Havel, 25. Juli 2017 Heute übergab die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse ihre schriftliche Förderzusage an die Wredow-Stiftung in der in ihrer Obhut liegenden St. Jakobskapelle in Brandenburg an der Havel. „Das kultur- und kunsthistorisch einzigartige Erbe des Stifters August Julius Wredow für seine Geburtsstadt Stadt Brandenburg an der Havel zu erschließen und für kommende Generationen zu bewahren, sehen wir als eine wichtige Aufgabe an. Gerne trägt die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse dazu bei, eine Persönlichkeit in der Stiftungslandschaft des Landes Brandenburg und ihr bis heute hilfreiches Wirken wieder greifbar zu machen.“ so Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
Der Bildhauer Professor August Julius Wredow (1804-1891) war Senatsmitglied der Berliner Akademie der Künste und Schüler sowohl Christan Daniel Rauchs und Johann Gottfried Schadow. Die 1883 von ihm begründete Stiftung einer Zeichenschule in seiner Heimatstadt Brandenburg an der Havel umfasste schon im Gründungsjahr eine von ihm gestiftete Bibliothek mit nahezu 1.500 Bänden. Hinzu kam eine Ornamentensammlung von 3.000 Blättern. Die Kunstsammlung wuchs vor 1945 auf mehrere zehntausend Kunst- und kunstgewerbliche Objekte an, die Bibliothek auf etwa 3.000 Bände. Ergänzt wird diese Sammlung durch die im künstlerischen Nachlass der Stiftung übergebenen eigenen Werke Wredows. Bis heute sind sie zu großen Teilen noch erhalten. Ihre Bewahrung und Erschließung ist ein wichtiger und bedeutender Beitrag zur Stadtgeschichte Brandenburgs an der Havel und zur Geschichte des Stiftungswesens im Land Brandenburg. Geleichwohl auch zur Kultur- und Kunstgeschichte insbesondere des 19. Jahrhunderts.
Prof. Dr. Detlef Karg, Kurator der Wredow-Stiftung: "Wir danken der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Mitteldeutschen Sparkasse ebenso der Stadt Brandenburg an der Havel für diese großartige Förderung. Sie ermöglicht die seit langem verfolgte und zwingend gebotene EDV-gestützte Erfassung, Inventarisierung und Erschließung der Sammlung – nunmehr das gesamte noch erhaltene Konvolut des im Nachlass Wredows vereinten Kunstgutes. Die mit der Stadtverwaltung und den Mitarbeiterinnen des Stadtmuseum vereinbarte Zusammenarbeit gibt uns die Gewissheit, dass wir die im Projektantrag ausgewiesenen anspruchsvollen Leistungen in der gesetzten Zeit erbringen."
Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel sagte: „Seit Jahrhunderten tragen Stiftungen zum gesellschaftlichen Gemeinwohl bei. Und dies trifft in besonderem Maße auf die Stiftung der Wredowschen Zeichenschule in Brandenburg an der Havel zu, deren Gründer Ehrenbürger unserer Stadt ist. Es ist uns deshalb ein Anliegen, diese Vorhaben zu begleiten und zu unterstützen.
Die Ostdeutsche Sparkassentstiftung
„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ So könnte der Auftrag gelautet haben, mit dem die Ostdeutsche Sparkassenstiftung 1996 die kulturelle Bühne betrat: als Kulturstiftung und Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Allein oder gemeinsam mit öffentlichen, vor allem ehrenamtlichen Kulturinitiativen setzt sie sich dafür ein, Maßstäbliches und Meisterhaftes in Stadt und Region, in Ost- und Mitteldeutschland sichtbar zu machen. Von Kunst und Musik über Literatur und Theater bis hin zur Kulturgeschichte und Denkmalpflege reicht dabei ihr Spektrum – Talenteförderung und kulturelle Bildung eingeschlossen.
Über 1.900 Projekte wurden zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 80 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Brandenburg für 488 Projekte eine Gesamtsumme von mehr als 17 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Sparkassenorganisation unterstreicht damit ihre Rolle als größter nicht-staatlicher Kulturförderer in Deutschland.