Am 18.08.2005 wurden in Brandenburg an der Havel die Räumlichkeiten des neuen Stadtarchives feierlich ihrer Bestimmung übergeben. In den ehemaligen Brennabor-Werken in der Kirchhofstraße 39 – 42 stehen nun 3.230 m² Nutzfläche zur Unterbringung des Archivgutes und einen Benutzungs- und Vortragsraum sowie Arbeitsräume der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung.
Baubeigeordneter Michael Brandt erinnerte daran, dass die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Brandenburg an der Havel in ihrer Sitzung am 25. Juni 2003 die Anmietung von Verwaltungsflächen zur Unterbringung von städtischem Archivgut in den ehemaligen Fabrikhallen beschlossen hatte.
Die notwendigen Umbauarbeiten starteten im August 2004 und bereits im März 2005 konnte mit dem Aufbau der Rollregalanlagen zur Unterbringung der Akten begonnen werden. Am 4. April 2005 wurde der Startschuss für drei große Umzüge gegeben. Zuerst zog der Arbeitsbereich zentrale Altaktenregistratur/Zwischenarchiv um, Anfang Mai folgte das Historische Archiv und schließlich ab Mitte Juni das Medizinische Archiv, einschließlich des Röntgenarchivs.
Insgesamt wurden über 6 laufende Kilometer Archivalien und Akten von den bis dato sieben dezentral über das ganze Stadtgebiet verteilten Standorten zum neuen Stadtarchiv transportiert. Darunter befanden sich ca. 5 Kilometer Verwaltungsakten, 1,5 Kilometer Patientenakten aus aufgelösten Gesundheitseinrichtungen der ehem. DDR, Archivalien des Historischen Archivs, wie zum Beispiel 1.600 Urkunden (die älteste aus dem Jahr 1170), der Aktenbestand des Magistrats aus dem 19. Jahrhundert, der Aktenbestand der Verwaltung der Stadt von 1945 bis 1990 , die Stadt- und Dorfbücher ab dem 13. Jahrhundert, Dokumente alter Innungen und Gewerke, 450 historische Karten- und Stadtpläne, eine umfangreiche Foto- und Postkartensammlung, eine umfangreiche Zeitungssammlung (ab 1809) und ca. 6.000 Bände der Archivbibliothek, darunter wertvolle Zeugnisse aus der Anfangszeit der Buchdruckerkunst.
Alle Mitarbeiter der drei Arbeitsbereiche des Stadtarchivs (Historisches Archiv, Zentrale Altaktenregistratur und Medizinische Archiv) sind jetzt konzentriert an einem Standort mit allen dazugehörenden Archivalien untergebracht. Damit fallen zukünftig langwierige und kostenintensive Aktentransporte zwischen den bisher dezentralen Standorten weg. Mit dem Umzug des Stadtarchivs zum neuen Standort endet eine mehr als 20 Jahre währende Zeit der Provisorien und die jahrelange Suche nach einem geeigneten Standort.