Modernes Folienkissendachsystem wurde über dem Neubauteil des Zielrichterturmes angebracht. Weiteres Projekt des umfangreichen Programms zum Ausbau der Brandenburger Regattastrecke „Beetzsee“ abgeschlossen.
Mit zwei großen Kränen, die über eine Tragkraft von 220 bzw. 110 Tonnen verfügen, wurde am Freitag, 25.02.2011, auf dem Gelände der Regattastrecke Beetzsee die interessante Dachkonstruktion über den Neubauteil des Zielrichterturmes gehoben und an den vorhandenen acht Meter hohen Stützen befestigt. Gemeinsam mit Brandenburgs Bürgermeister Steffen Scheller und dem Leiter des städtischen Eigenbetriebes Gebäude- und Liegenschaftsmanagement verfolgten Vertreter des Potsdamer Sportministeriums sowie Repräsentanten von Wassersportverbänden und -vereinen und die am Projekt beteiligten Planer, Architekten und Bauleute sowie zahlreiche Journalisten, wie die segelförmige Konstruktion in die Luft gehievt und punktgenau an der vorgesehenen Stelle abgesetzt wurde.
Im Anschluss daran unterstrich Bürgermeister Scheller, dass das Aufsetzen des Dachtragwerks einen Meilenstein im Bauablauf darstellt und der neue Teil des Zielrichterturmes nun fertig gestellt ist. Die Errichtung des modernen Baukörpers zur Erweiterung des bisherigen Zielturms begann Anfang April 2010. Nach dem bereits vollzogenen Innenausbau erfolgt derzeit die Feineinstellung der Regattatechnik, das heißt, die technische Anbindung an die um das Doppelte vergrößerte Video-Anzeigetafel, die Justierung des Zielkamerasystem und der Test des ebenfalls neu installierten Lichtwellenleiter-Datennetzes. Die Fertigstellung der Außenanlage um den Turmbereich wurde bis zum Mai 2011 avisiert, so dass dann auch dieses wichtige Projekt zum weiteren Ausbau der traditionsreichen Brandenburger Naturregattastrecke erfolgreich realisiert sein wird.
Insgesamt ca. fünf Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II, davon 10 % kommunaler Eigenanteil, stehen für das Ausbauprogramm zur Verfügung, das 13 große Teilprojekte mit vielen Einzelmaßnahmen umfasst. Neben der Erweiterung des Zielrichterturmes geht es unter anderem um neue Medienanschlüsse, Übertragungs- und Medientechnik, die Vergrößerung und Versetzung der Video-Anzeigetafel, die Neugestaltung des Medien- und Pressebereichs, die Erweiterung des Sattelplatzes, die Umgestaltung der Betriebsbereiche und des Akkreditierungszentrums sowie die Anpassung der Regattatechnik.
Die Realisierung des Programms begann mit den ersten Planungen im Herbst 2009 und wird mit der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege bis zum Herbst 2011 andauern. Abgeschlossen bzw. kurz vor Abschluss sind – neben dem Turmneubau – die Arbeiten am öffentlichen Badestrand, der zukünftig bei Bedarf als Erweiterungsfläche des Sattelplatzes dienen soll, und der dafür notwendige Verbindungsweg, die Herstellung der Cateringfläche am Sattelplatzgebäude, die Errichtung einer neuen Lagerhalle für die Regattatechnik, das Umsetzen und Vergrößern der Anzeigetafel und das Anlegen einer neuen Verbindung zum Fritze-Bollmann-Weg. Gearbeitet wird derzeit noch an der Errichtung eines Kunstrasenplatzes, an der Umgestaltung der Betriebsbereiche und an der Neustrukturierung der Außenanlage des Akkreditierungszentrums. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Aufträge über ca. 80% der zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschrieben bzw. erteilt worden. Die Durchführung der einzelnen Arbeiten erfolgte ohne wesentliche Einschränkungen des Sportbetriebes, da die Bauabläufe in enger Abstimmung mit dem sehr gut gefüllten Veranstaltungsplan der Regattastrecke festgelegt wurden.
Daten und Fakten
Technische Angaben zum Dachsystem:
- Folienkissendachsystem aus Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) auf Stahlrohrtragwerk als elegantes Flächentragwerk in Segelform
- 272 m² Dachfläche mit ober- und unterseitiger Folienstärke von 250 µm; unter permanenten Luftdruck (0,25 kN/m²) entsteht ein Folienkissen von ca. 30 cm
- Verarbeitung von 22 t Stahl aus Rundrohr verschiedener Dimensionen bis Dm. 323mm x 20mm (Stützen); 168mm x 12,5mm (Primärträger), die aneinandergelegt eine Länge von ca. 450 m ergeben
- in der Werkstatt vorgefertigte Teilsegmente wurden vor Ort zur Dachunterkonstruktion zusammengesetzt
- 2 Kräne (220 t + 110 t) heben die Konstruktion auf fertig gestellte Stützen in einer Höhe von 8 m über Gelände
- durch die angebrachten „Baumstützen“ ist die Traufhöhe bei 10,75 m und die Oberkante im Stich des höchsten Folienkissen bei 12,51 m über Terrain definiert
Kosten/Finanzierung des Teilprojektes „Erweiterung Zielrichterturm“:
- Gesamtkosten ca. 890.000 Euro, davon 90 % aus Mitteln des Konjunkturpaketes II und 10 % als kommunaler Eigenanteil
Beteiligte Firmen (Dachkonstruktion)
- Planung: Uli Krieg, Dip.-Ing. Architekt (BRB)
- Stahlkonstruktion: Metallbau Heidepriem (BRB)
- Foliendachsystem: Vecor Foiltec GmbH (Bremen)