Die Verkehrsbetriebe der Stadt Brandenburg an der Havel (VBBr) freuen sich, einen bedeutenden Meilenstein in der Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs bekannt zu geben. Nach Jahren der Planung, Entwicklung und Produktion wurde am 18. Dezember die Bahn feierlich in der Magdeburger Straße begrüßt – unter anderem vom Oberbürgermeister Steffen Scheller, Geschäftsführer der VBBr, Jörg Vogler, dem VBBr-Betriebsleiter Christian Schiller und ŠKODA-Projektleiter Marco Hundt.
Bereits 2012 entstand die Idee einer gemeinsamen Straßenbahnbeschaffung mehrerer Verkehrsbetriebe, darunter u.a. die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder), Cottbusverkehr und die VBBr. Mit der Förderzusage des Landes Brandenburg im Jahr 2018 begann ein ehrgeiziges Kooperationsprojekt, welches unter der Bezeichnung „FCB“ bekannt wurde. Gemeinsam wurde eine Leistungsbeschreibung entwickelt und noch im selben Jahr eine Ausschreibung auf den Weg gebracht. Die Ausschreibungsphase endete mit Vertragsunterzeichnung bei der ŠKODA TRANSPORTATION a.s. im Februar 2021. Die Bestellung umfasst 24 Niederflur-Straßenbahnfahrzeuge, mit einer Option auf 21 zusätzliche Bahnen. Die VBBr erhalten davon zunächst 4 Einheiten und können bei Bedarf bis zum 31.12.2024 weitere Fahrzeuge abrufen. Der Stückpreis liegt bei etwa 2,64 Millionen Euro.
Zwischen Vertragsunterzeichnung und Produktionsbeginn im September 2022 leisteten die technischen Abteilungen der beteiligten Unternehmen intensive Arbeit, um die Umsetzung der Anforderungen zu entwickeln und festzulegen. Die Produktion startete zunächst für Frankfurt (Oder), gefolgt von Cottbus und schließlich Brandenburg an der Havel. Die Werksabnahme der ersten Bahn für die Havelstadt erfolgte in der 49. Kalenderwoche 2024 in Pilsen, im Beisein der technischen Fachkräfte und des Geschäftsführers der VBBr.
Die neuen 37 Tonnen schweren Bahnen sind bis zu 80 km/h schnell und setzen Maßstäbe in Sachen Komfort und Barrierefreiheit. Sie sind 28,96 Meter lang, 2,30 Meter breit und bieten Platz für über 200 Fahrgäste, davon 56 Sitzplätze. Ein über 70-prozentiger Niederfluranteil gewährleistet einen bequemen Einstieg, auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Zwei Rollstuhlplätze sowie eine Multifunktionsfläche für Kinderwagen, Fahrräder und Gepäck sorgen für zusätzliche Flexibilität. Leuchtende Türen zeigen beim Ein- und Aussteigen den Betriebszustand an und sorgen für ein Plus an Sicherheit. Außerdem sorgen alle neuen Skodabahnen dank Klimaanlagen für Wohlfühlklima. Eine technische Neuheit für Brandenburg an der Havel sind die Multifunktionsdisplays, die detaillierte Informationen zu den nächsten Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten bereitstellen.
Die neuen Straßenbahnen befinden sich aktuell im Zulassungsprozess bei der technischen Aufsichtsbehörde des Landes und werden in der nächsten Zeit umfangreichen Prüfungen und Testfahrten in Brandenburg unterzogen. Fahrgäste dürfen sich im 2. Quartal 2025 auf den regulären Einsatz freuen. Bis dahin werden die Bahnen das Stadtbild bei Testfahrten bereichern und einen ersten Vorgeschmack auf die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs in Brandenburg an der Havel bieten.
„Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Fuhrparks und zur Verbesserung des barrierefreien Nahverkehrs in unserer Stadt. Brandenburg an der Havel bleibt damit Vorreiter bei der klimafreundlichen Elektromobilität. Die VBBr bedanken sich bei allen Beteiligten, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement dieses Vorhaben ermöglicht haben,“
sagt VBBr-Geschäftsführer Jörg Vogler.
Oberbürgermeister Steffen Scheller freut sich über die neuen ŠKODA-Bahnen:
„Ich fahre selbst häufig ŠKODA. Jetzt gibt es diese Marke in unserer Stadt auch als Straßenbahn. Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk für unsere Fahrgäste. Was an Technik zu sehen ist, sieht toll aus. Wir werden weitere Straßenbahnen bei ŠKODA bestellen.“