Wichtiger Schritt beim Neubau der Fuß- und Radwegbrücke über den Stadtkanal erfolgreich abgeschlossen. Fertigstellung und Übergabe der Brücke soll noch vor Weihnachten erfolgen.
Seit dem Anfang Juni 2010 in Brandenburg an der Havel der Grundstein für den Neubau einer Fuß- und Radwegbrücke über den Stadtkanal gelegt wurde, sind die Bauarbeiten an dieser wichtigen Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt bereits weit voran geschritten. Sichtbares Zeichen dafür ist die Montage des mächtigen Mittelteils der Stahlkonstruktion, die am 27.10.2010 erfolgte.
Für das Einheben des Brückenteils wurde ein 250 t-Kran benötigt, der es auf die bereit stehende Schute einschließlich Hilfskonstruktion absetzte. Im Anschluss daran folgten das Ausrichten und Fixieren des Brückenteils an die Rand-Brückenteile 1 und 2 mit Stahlkeilen und Hydraulikhebern, bevor dann die Haltepunkte zur Lagesicherung angeschweißt wurden. Das Verschweißen der oberen und unteren Flansche und der inneren Verstärkungsbleche, das Einpassen und Schließen der Montageöffnungen und das Verschweißen der Öffnungen sowie das Verschweißen der Hauptträger und Brückenplatte an die Rand-Brückenteile 1 und 2 waren die nächsten Arbeitsschritte. Schließlich wurden die Schweißnähte geprüft und die Schute abgesenkt und zum Ausschwimmen mit Wasser gefüllt.
Zuvor wurden bereits am 13. und 20.10.2010 die Randstücke der Konstruktion auf die Widerlager und die provisorischen Hilfsstützen abgesetzt. Im November 2010 folgen die Komplettierungsarbeiten, wie Geländermontage, Rampenbau, restlicher Korrossionsschutz, Wegebefestigung und Beleuchtungsinstallation. Noch vor dem Weihnachtsfest 2010 ist die feierliche Verkehrsfreigabe der neuen Fuß- und Radwegbrücke vorgesehen.
Der Neubau dieser Fuß- und Radwegbrücke über den Stadtkanal ist Bestandteil der langfristig angelegten Stadtentwicklungsstrategie der Stadt Brandenburg an der Havel und soll die direkte Verknüpfung des Hauptbahnhofes mit der Innenstadt ermöglichen. Damit wird auch eine attraktive und direkte fußläufige Anbindung des St. Pauliklosters vom Hauptbahnhof geschaffen, damit dieser wichtige Veranstaltungsort und vor allem auch das dort befindliche Archäologische Landesmuseum für Besucher besser erreichbar ist.
Infolge der denkmalgeschützten Anlagen und der sensiblen städtebaulichen Lage wurde ein begrenzt offener Wettbewerb ausgelobt. Gemäß Preisgerichtssitzung vom 28. März 2008 wurde der Wettbewerbsentwurf von Hascher Jehle Architektur und Leonhardt, Andrä und Partner mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die weiteren Planungen basieren auf dem Wettbewerbsentwurf.
Weitere Angaben und Daten zur Brücke:
Bauwerksausbildung
- Die Konstruktion wurde entsprechend den Entwurfsideen entwickelt. Die Tragstruktur folgt der Wegeführung und wird mit scheibenartigen Elementen ausgebildet. Als System wurde ein eingespannter Rahmen mit schrägen Stielen gewählt. Durch die Anordnung von Treppen an den Schrägstielen werden die parallel zum Stadtkanal vorhandenen Uferwege mit angebunden. Die Treppen dienen zur kurzen Verbindung der Uferpromenaden. Zur Umsetzung des Systems kommt als sinnvoller Baustoff nur Stahl in Frage.
- Das Hauptsystem entspricht einem Schrägstielrahmen, die Stützweiten betragen 2,60 / 30,70 / 7,20 m, die Gesamtlänge ergibt sich zu 40,50 m.
- Die Unterbauten und die angrenzenden Rampen werden in Stahlbeton ausgebildet. Um aufwendige Baugruben und Wasserhaltungsmaßnahmen zu vermeiden, sind die Unterkanten der Widerlager auf OK des Wasserspiegels angeordnet. Die Gründung der Hauptbrücke erfolgt in den anstehenden Sandschichten tief mittels Ortbetonbohrpfählen d=60 cm.
- Um eine möglichst hohe Transparenz zu erhalten wird ein Glasgeländer angeordnet.
- Die Beleuchtung der Gehwegfläche erfolgt mittels im Geländerhandlauf integrierten Leuchtelementen. In dem aufgesetzten Handlauf werden in einer eingefrästen Nut LED – Leuchten angeordnet.
Grobmengen
- Erdarbeiten ca. 400 m³
- Bohrpfähle ca. 180 m
- Stahlbeton Unterbauten ca. 220 m³
- Stahlkonstruktion ca. 80 t
- Stahloberfläche ca. 180 m²
- Geländer mit Glasausfachung ca. 220 m
Finanzierung
- Der Brückenneubau wird aus dem Programm städtebaulicher Denkmalschutz gefördert.
- Die Baukosten einschließlich Planung und Nebenkosten belaufen sich auf ca. 1,45 Mio Euro.
Bauausführung/-überwachung
- Bauausführende Firma ist die EUROVIA Verkehrsbau GmbH, NL Lindow.
- Die Bauüberwachung liegt im Auftrag der Stadt beim Büro AMP
- Die Bauoberleitung erfolgt durch die Stadtverwaltung, Fachbereich Bauen