Der 65. Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels ist in vollem Gange und ließ die Fouqué-Bibliothek bereits zum 32. Mal zur aufregenden Vorlese-Stube werden. Mittwoch trafen dort im Stadtentscheid zehn Schulsiegerinnen und -sieger aufeinander. In der Kinderbibliothek lasen sie vor Publikum und Juroren jeweils aus einem Lieblingsbuch und mussten sodann noch einen unbekannten Text vorlesen. Die Aufregung war groß, das Interesse auch und die Kinderbibliothek somit bestens gefüllt. Oberbürgermeister Steffen Scheller ist, sofern es sein Terminplan zulässt, jedes Jahr gern dabei und begrüßte die Lesenden samt Gästeschar herzlich.
„Lesen ist wahnsinnig wichtig für die eigene persönliche Entwicklung,“
versicherte er und rührte sogleich noch die Werbetrommel für die Bibliothek,
„in der es so viel zu entdecken gibt. Aber jetzt freue ich mich erstmal auf eure ausgewählten Texte.“
Und los ging’s – mit purer Vielfalt. Moderne Werke wie Benjamin Friedrichs „Die Redaktion“ und Kinder-Kultliteratur wie Cornelia Funkes „Drachenreiten“ wurden ebenso angelesen wie der Erich-Kästner-Klassiker „Das fliegende Klassenzimmer“. Nach dem ersten Lesedurchgang und einer kurzen Pause erfuhren die Schulsiegerinnen und -sieger, aus welchem unbekannten Buch sie eine Passage lesen sollten: „Pogo und Polente“ von Jochen Till.
Eine knappe Stunde später und mit den Eindrücken von jeweils zwei gelesenen Texten zog sich die Jury zur Beratung zurück und kürte nach 20-minütiger Besprechung die drei besten Vorlesenden: Auf Platz 3 kam Matti Hildebrandt von der Evangelischen Grundschule, Platz 2 belegte Florentine Griesbach (von Saldern-Gymnasium) und zur Stadtsiegerin wurde Lilly Volkhammer aus der Schule am Krugpark ernannt. Sie bekam nebst dem Buchpreis („Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ von Nina Scheweling) und der Urkunde für alle Teilnehmenden einen weiteren Buchpreis und die Siegerurkunde überreicht. Und sie wird die Stadt Brandenburg an der Havel beim Bezirksentscheid vertreten. Kann sie sich auch dort durchsetzen, stünde im Mai der Landesentscheid und vielleicht sogar der Bundesentscheid im Juni bevor.
Der traditionsreiche Vorlesewettbewerb wird seit 1959 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels durchgeführt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Mehr als 700.000 Kinder in rund 7.500 Schulen beteiligen sich jährlich.