Zum 160. Geburtstag des märkischen Künstlers werden Werke aus dem Bestand des Museums im Frey-Haus gezeigt
Das städtische Museum im Frey-Haus eröffnet anlässlich des Internationalen Museumstages am Sonntag, 18. Mai 2008, um 14:00 Uhr eine neue Sonderausstellung. Sie ist dem märkischen Landschaftsmaler Karl Hagemeister (1848 – 1933) gewidmet, der in diesem Jahr seinen 160. Geburtstag begehen würde. Hagemeister gehörte zu den besten deutschen Künstlern dieses Genre und trug wesentlich zur Eigenständigkeit der Landschaftsmalerei in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei.
Hagemeister hatte ein inniges Verhältnis zur Natur, das sich in seinen oft sehr großformatigen Bildern widerspiegelte. Er drückte die Erscheinungsformen der Natur in vielen Detailstudien aus. Mohnblumen, Seerosen, Bäume, Schilf, Nebel, Wellen, alles scheint sich auf seinen Werken zu bewegen. Seine Stimmungen im Wandel der Jahreszeiten verdichteten sich in seinen Bildern. Zarte Farbnuancen unterstützten die Impressionen. Die märkische Landschaft, seine Wälder und Seen, auch Gebirgslandschaften und das Ostseegebiet reizten ihn besonders.
Geboren wurde Karl Hagemeister im Jahre 1848 in Werder, wo er auch die längste Zeit seines Lebens bescheiden und zurückgezogen lebte und arbeitete und wo er nach 85 Lebensjahren 1933 verstarb. Studienaufenthalte in europäischen Kunstmetropolen und Ländern eröffneten ihm die notwendige Weitsicht in der zeitgenössischen Kunstszene, um sein Naturtalent, das er vor allem autodidaktisch weiterbildete, zu befördern. Er fand bald seinen ganz eigenen unverwechselbaren Stil. Beachtung und Anerkennung, wonach der leidenschaftliche Jäger und Fischer selbst nie strebte, wurden ihm aber erst in hohem Lebensalter zuteil. Seine Gemälde, Pastelle und Zeichnungen finden sich seitdem in renommierten Kunsthäusern, Galerien und Museen.
Seit 1943 wurden auch in der Stadt Brandenburg an der Havel Hagemeister-Gemälde erworben, die zum Bestand des städtischen Museums gehören. Weitere Ankäufe erfolgten 1965, 1966, 1972 und 1983. Einige Zeichnungen bekam das Museum 1968 von den Hagemeister-Erben geschenkt. Die umfangreichste Erwerbung durch das Museum erfolgte 1983, als Margarethe Schweitzer, eine Enkelin von Karl Hagemeisters Schwester, die bis in die 1960er Jahre als Fotografenmeisterin in Brandenburg an der Havel tätig war, verstarb und ihr Nachlass aufgelöst wurde. Frau Schweitzer hatte viele Gemälde, Zeichnungen und Fotos ihres berühmten Verwandten Karl Hagemeister geerbt.
Von den 30 Gemälden, die das Museum heute besitzt, werden 20 in der Sonderausstellung präsentiert. Zu dieser Ausstellung hat die Ausstellungsautorin Heike Köhler auch einen Farbkatalog erstellt. In diesem sind alle zum Bestand gehörenden Gemälde abgebildet und die Geschichte der Sammlung sowie Daten zum Leben Karl Hagemeisters zu finden. Der Katalog kann ab dem 18. Mai 2008 im Museum im Frey-Haus und im Museum im Steintorturm erworben werden.
Die Ausstellung wird bis zum 21.09.2008 gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag, 09:00 – 17:00 Uhr und Samstag/Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr. Führungen und Veranstaltungen für Schülergruppen (bes. Kunsterziehungsunterricht) können unter (03381) 58 45 01 oder 58 45 02 angemeldet bzw. abgesprochen werden.
Hinweis: Das vollständige Programm des Internationalen Museumstages in Brandenburg an der Havel finden Sie unter www.stadt-brandenburg.de (Startseite/Pinnwand/Museumstag).