Lutz Stückrath liest am 17.03. 2008 um 18:30 Uhr im Bürgerhaus Hohenstücken, Walther-Ausländer-Straße 1
Eine Berliner Kabarettgröße, nämlich Publikumsliebling bei der „Distel“, war Lutz Stückrath längst, bevor er sich als einer der „Drei Dialektiker“ in der Unterhaltungssendung „Ein Kessel Buntes“ fernseh- und landesweit in die Herzen der Zuschauer redete und spielte. Hier, wie da, waren seine Markenzeichen: Borstenschnitt, Wirbelwind auf der Bühne, respektloser Schnellredner oder kurz gesagt: Schnauze mit Herz. Auch in Filmkomödien wurde er diesem Naturell entsprechend besetzt. Als Solokabarettist, der seine Texte selbst schreibt, zog und zieht er mit seinen Programmen durchs Land.
Jetzt hat er in heiteren Episoden sein Leben aufgeschrieben. Der Rückblick auf die Kindheit zeigt: Von Anfang an hatte er es faustdick hinter den Ohren, machte es seiner Mutter (sein Vater fiel im Krieg), seinen Lehrern, seinen Ausbildern (er lernte den ehrenwerten Beruf des Schlossers) nicht leicht. Seine Erinnerungen an die Nachkriegszeit und die ersten Jahre der DDR lesen sich spannend wie ein Roman und aufschlussreich wie ein Zeitdokument.
Hatte sein Lehrausbilder ihm noch untersagt, den „Zirkusclown“ zu mimen, entdeckte er genau hier, in der Kulturgruppe des Betriebs, seine Liebe zum Kabarett. Und dann plaudert er aus seinem Kabarettistenleben: Warum er zunächst in der Kaserne und nicht auf der Bühne landete, wie der (damals noch) führerscheinlose Stückrath unter dem Beifall der Polizei einen Wartburg auf der Autobahn wendete, wie er mit Günther „Teddy“ Simon seine Gage diskutierte, wie er Frank Schöbel einen Auftritt ermöglichte und seinen eigenen mit Dieter Hildebrandt vergeigte, warum er sich bei den „Stachelschweinen“ widerborstig aufführte und viele andere Geschichten mehr. (Eulenspiegel-Verlag)