Gedenkveranstaltung und Vortrag am 1. September 2015

Pressearchiv - Meldung vom 24.08.2015

Pressemitteilung vom 24.08.2015

10:00 Uhr – Euthanasie-Gedenkstätte, Nicolaiplatz, Kranzniederlegung18.30 Uhr – Fouqué-Bibliothek, Altstädtischer Markt 8, Vortrag

Mit einem auf den 1. September 1939 – dem Tag des Kriegsbeginns – zurückdatierten Schreiben ermächtigte Hitler den Leiter seiner Kanzlei Bouhler und den „Begleitarzt des Führers“ Karl Brandt als medizinischen Fachmann mit der organisatorischen Durchführung der als „Euthanasie“ verbrämten Tötung von „lebensunwertem Leben“. Das Schreiben auf Hitlers privatem Briefpapier hat folgenden Wortlaut: „Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann.“

Das nationalsozialistische Regime leitete die so genannte „Euthanasie-Aktion T 4“ ein. In der Stadt Brandenburg wurde eine der ersten Mordanstalten des „Dritten Reiches“ eingerichtet; über 9.000 Menschen aus Pflegeanstalten wurden hier von Januar 1940 bis Oktober 1940 in einen qualvollen Tod geschickt.

Anlässlich des Jahrestages des Beginns dieser beispiellosen Mordaktion laden Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann und Walter Paaschen, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, am Dienstag, dem 01.09.2015 um 10:00 Uhr auf dem Gelände der „Euthanasie-Gedenkstätte“ Nicolaiplatz, zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Um 18:30 Uhr wird Frau Dr. Katrin Grüber vom Institut für Mensch, Ethik und Wissenschaft in Berlin in der Fouqué-Bibliothek, Altstädtischer Markt 8, im Rahmen einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zum Thema „Die Entwicklungen der Pränataldiagnostik und Inklusion – wie passt das zusammen?“ einen Vortrag halten.

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