Wir veröffentlichen hier in Teilen eine gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastrutur und Landesplanung und des Landesbetriebs Straßenwesen.
Nach gut 18 Monaten Bauzeit ist die neue Ortsumgehung Schmerzke im Zuge der Bundesstraße B 102 am Montag, 16. Oktober 2023, symbolisch für den Verkehr freigegeben worden. Der Referatsleiter im Bundesministerium für Verkehr, Frank Süsser, Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann, Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel, Steffen Scheller und die Vorsitzende des Vorstands des Landesbetriebs, Dr. Ina Bartmann, haben das Band durchschnitten und die Strecke freigegeben.
Anschließend wurde der erste Spatenstich für den Brückenneubau im weiteren Verlauf der Bundesstraßen B 102 und B 1 gesetzt.
Oberbürgerrneister Steffen Scheller dazu:
„Um Straßen- und Brückenbauprojekte in dieser Größenordnung der Ortsumgehung Schmerzke entlang der B 102 zu realisieren, braucht es neben klugen Verkehrsplanern und verlässlichen Partnern wie Bund und Land auch erfahrene Bauunternehmen und vor allem das Verständnis der Verkehrsteilnehmer, die im Alltag auf diese Verbindung angewiesen sind.
Die Brandenburgerinnen und Brandenburger sowie tägliche Ein- und Auspendler der Stadt Brandenburg an der Havel haben dabei in den vergangenen 18 Monaten in Stau- und Wartesituationen aufgrund des Baugeschehens viel Geduld bewiesen und zum Gelingen des Verkehrsprojektes beigetragen. Ihnen und den Umsetzern dieses Projektes gilt deshalb mein besonderer Dank. Uns steht jetzt ein weiteres Stück gut ausgebaute, belastbare und langlebige Infrastruktur zur Verfügung.
Und ich bin mir sicher, dass auch die nun anschließende Sanierung der Brücke Potsdamer Straße einen ebenso erfolgreichen Abschluss finden wird, wenn alle Partner gemeinsam wirken und sich auf unvermeidliche Einschränkungen während der Bauarbeiten einstellen.“
Bauminister Guido Beermann sagte:
„Ich freue mich, dass wir heute die neue Ortsumgehung Schmerzke wie geplant freigeben können. Der Ortsteil Schmerzke wird nun vom Verkehr entlastet. Damit verbessert sich die Lebensqualität für die Anwohnerinnen und Anwohner spürbar. Gleichzeitig beginnen wir mit dem Neubau der Brücke über die Bahnlinie Brandenburg – Berlin. Mit beiden Bauvorhaben sorgen wir für eine bessere Anbindung der Stadt Brandenburg und des westlichen Havellandes an die Autobahn A 2, wenn die Brücke Anfang 2027 fertiggestellt ist.“
Zum Hintergrund
Im Auftrag des Bundes hat der Landesbetrieb Straßenwesen eine Strecke mit einem dreistreifigen Querschnitt mit wechselseitigen Überholfahrstreifen bauen lassen. Beginn der Bauarbeiten war im Februar 2022. Im Zuge der neuen Trasse ist eine neue Kreuzung mit der Kreisstraße K 6949 und einer Gemeindestraße entstanden. Darüber hinaus musste die bestehende Anbindung des Gewerbegebiets Piperfenn an den Verlauf der B 102 angepasst werden. Alle, die mit dem Rad unterwegs sind, können jetzt die Wege für den landwirtschaftlichen Verkehr entlang der neuen B 102 nutzen. Errichtet wurden auch zwei Brückenbauwerke, über den Piperfenngraben und den großen Stechgraben. Nahe der beiden Ortschaften Schmerzke und Neuschmerzke wurden ein Lärmschutzwall und eine Lärmschutzwand gebaut.
Als Ausgleichsmaßnahme für die Eingriffe in die Natur, werden insgesamt 321 Bäume gepflanzt, überwiegend entlang der neuen Trasse der B 102. Darüber hinaus ist geplant, eine Allee aus 390 Bäumen entlang der Landesstraße L 86 anzulegen.
Der Bund hat 12,5 Mio. Euro in das Vorhaben investiert. Die Planungskosten in Höhe von 1,4 Mio. Euro hat das Land Brandenburg getragen. Die Stadt Brandenburg an der Havel ist mit 90 Tsd. Euro für den Bau neuer Gehwege beteiligt. Die Wasser- und Abwassergesellschaft Brandenburg an der Havel (BRAWAG) und der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) tragen die Kosten für die Neuverlegung von Trink- und Schmutzwasserleitungen mit 500 Tsd. Euro (BRAWAG) bzw. 548 Tsd. Euro (LS).
Nächstes Bauvorhaben: Brückensanierung B 1 / B 102, Potsdamer Straße
Zentrales Vorhaben ist der Neubau der Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG. Gleichzeitig wird das beauftragte Bauunternehmen auch die etwa 1,2 km Ortsdurchfahrt sanieren. Die Baustrecke reicht von Neuschmerzke bis zum stadteinwärts gelegenen Knotenpunkt Potsdamer Straße / Am Güterbahnhof. Darüber hinaus werden die Neujahrsgrabenbrücke und Böschungsstützwände neu errichtet. Auch die Sanierung der beiderseitigen Geh- und Radwege stehen im Bauprogramm.
Geplant ist, die Bauarbeiten in zwei Abschnitten durchzuführen. Dabei wird jeweils eine Richtungsfahrbahn erneuert. Zunächst beginnt die Sanierung der stadtauswärts führenden Fahrbahn. In der Bauzeit kann in beiden Richtungen die stadteinwärts führende Fahrbahn genutzt werden. Im zweiten Abschnitt wird der Verkehr über die dann fertiggestellte Fahrbahn geleitet.
Mit der Durchführung hat der Bund den Landesbetrieb Straßenwesen beauftragt. Beteiligt sind auch die Deutsche Bahn AG und die Stadt Brandenburg an der Havel. Die Kosten werden voraussichtlich insgesamt etwa 44,6 Mio. Euro betragen.
Mit der Fertigstellung, voraussichtlich im April 2027, steht eine vollständig nutzbare Verkehrsanlage mit mehr Raum für alle zur Verfügung, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.
Infos zu den Baustellen im Land finden Sie hier: