Fledermausnacht im Krugpark

Pressearchiv - Meldung vom 15.08.2006

Pressemitteilung vom 15.08.2006

Fledermäuse sind Nachttiere, denen in Sagen und Geschichten zu unrecht Unheimliches zugeschrieben werden. Wie diese fliegenden Säugetiere wirklich leben und welche Eigenschaften sie so faszinierend machen, davon können sich interessierte Brandenburgerinnen und Brandenburger am Freitag, 18.08.2006, ein Bild machen, wenn im Naturschutzzentrum Krugpark wieder zur Fledermausnacht eingeladen wird. Der NABU Brandenburg und das Naturschutzzentrum Krugpark führen gemeinsam ab 20:00 Uhr eine Fledermausexkursion durch. Dabei erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wissenswertes unter anderem über die im Krugpark lebenden Abendsegler, Wasserfledermäuse oder Zwergfledermäuse und können mittels Detektor die Rufe der Tiere hören. Der genaue Zeitpunkt des Endes der Wanderung ist offen (ca. 24:00 Uhr).

Allein in Deutschland leben 21 verschiedene Fledermausarten, die sich alle ausschließlich von Insekten und anderen Gliedertieren ernähren. Den Winter verbringen die Tiere im Winterschlaf, einige Arten wandern hierzu in wärmere Regionen und können dazu Entfernungen von über 1.000 km zurücklegen. Andere suchen frostfreie Plätze zur Überwinterung. Fledermäuse bringen lebende Junge zur Welt, die von der Mutter mit Milch gesäugt werden. Ihre Hände haben sehr lange Finger, zwischen denen die Flughaut gespannt ist, die auch zu den Füßen und bis zum Schwanz reicht. Durch schnelles Auf- und Abbewegen der Arme können die Tiere fliegen. Die Jungen werden vom Frühjahr bis in den Sommer von ihren Müttern betreut. Die Weibchen leben dann in sogenannten Wochenstuben zusammen. Spätsommer und Herbst verbringen die Tiere mit Umherstreifen. Balz und Paarung finden im Herbst statt.

Alle Fledermausarten orientieren sich mit den Ohren, obwohl sie nicht vollkommen blind sind. Die nachtaktiven Tiere fliegen in der Dämmerung bzw. Dunkelheit auf Beutefang. Während ihres Fluges stoßen sie ständig Rufe aus, die so hoch sind, dass sie von Menschen nicht gehört werden können. Die Ultraschallrufe werden von allen Strukturen und beweglichen Dingen in der Flugbahn der Tiere reflektiert. Die Echos geben den Tieren Auskunft über Beschaffenheit der Umgebung, Hindernisse und Beutetiere.

Alle in Deutschland lebenden Fledermausarten nutzen den Wald als Lebensraum, Baumhöhlen sind z. B. beliebter Wohnraum des Abendseglers. Andere Fledermausarten verstecken sich in Spalten und sammeln im Rüttelflug Kleininsekten von Blättern, Zweigen und Baumrinden.

Mehr als die Hälfte einheimischer Fledermausarten bezieht in menschlichen Bauten Quartier. Beispielsweise nutzt die Zwergfledermaus winzige Ritzen im Mauerwerk, sie lebt auch hinter Fassaden oder Fensterläden. Aufgrund von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nehmen die Quartiermöglichkeiten für die Tiere ständig ab, so dass Fledermäuse selten geworden sind und in Deutschland zu den am stärksten bedrohten Tierarten gehören. (Quelle: Broschüre Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)

Wer neugierig geworden ist und mehr über diese interessanten Tiere erfahren möchte, ist zur Fledermausnacht im Krugpark am 18.08.2006 herzlich eingeladen.

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