Der NABU Brandenburg und das Naturschutzzentrum Krugpark führen am Fraeitag, 19.08.2005, gemeinsam eine Fledermausexkursion durch. Wer mehr über diese fliegenden Säugetiere erfahren möchte, kann sich bei dieser Gelegenheit von Experten informieren lassen, u.a. über die im Krugpark lebenden Abendsegler, Wasserfledermäuse oder Zwergfledermäuse. Mittels Detektor werden auch die Rufe der Tiere zu hören sein. Beginn der Exkursion ist 19:00 Uhr, das Ende ist offen (bis ca. 24:00 Uhr).
Fledermäuse sind faszinierende Nachttiere, denen in Sagen und Geschichten zu unrecht unheimliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Fledermäuse bringen lebende Junge zur Welt, die von der Mutter mit Milch gesäugt werden. Ihre Hände haben sehr lange Finger, zwischen denen die Flughaut gespannt ist, die auch zu den Füßen und dem Schwanz reicht. Durch schnelles Auf- und Abbewegen der Arme können die Tiere fliegen.
Allein in Deutschland leben 21 verschiedene Fledermausarten, die sich alle ausschließlich von Insekten und anderen Gliedertieren ernähren. Den Winter verbringen die Tiere im Winterschlaf, einige Arten wandern hierzu in wärmere Regionen und können dazu Entfernungen von über 1000 km zurücklegen, andere suchen frostfreie Plätze zur Überwinterung. Die Jungen werden vom Frühjahr bis in den Sommer von ihren Müttern betreut. Die Weibchen leben dann in so genannten Wochenstuben zusammen. Spätsommer und Herbst verbringen die Tiere mit Umherstreifen. Balz und Paarung finden im Herbst statt.
Alle Fledermausarten orientieren sich mit den Ohren, obwohl sie nicht vollkommen blind sind. Die nachtaktiven Tiere fliegen in der Dämmerung bzw. Dunkelheit auf Beutefang. Während ihres Fluges stoßen sie ständig Rufe aus, die so hoch sind, dass die Menschen sie nicht hören können. Die Ultraschallrufe werden von allen Strukturen und beweglichen Dingen in der Flugbahn der Tiere reflektiert. Die Echos geben den Tieren Auskunft über Beschaffenheit der Umgebung, Hindernisse und Beutetiere.
Alle in Deutschland lebenden Fledermausarten nutzen den Wald als Lebensraum, Baumhöhlen sind z. B. beliebter Wohnraum des Abendseglers. Andere Fledermausarten verstecken sich in Spalten und sammeln im Rüttelflug Kleininsekten von Blättern, Zweigen und Baumrinden.
Mehr als die Hälfte einheimischer Fledermausarten bezieht in menschlichen Bauten Quartier. Beispielsweise nutzt die Zwergfledermaus winzige Ritzen im Mauerwerk, sie lebt auch hinter Fassaden oder Fensterläden. Aufgrund von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nehmen die Quartiermöglichkeiten für die Tiere ständig ab, so dass Fledermäuse selten geworden sind und in Deutschland zu den am stärksten bedrohten Tierarten gehören. (Quelle: Broschüre Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)