„Politik trifft Wirtschaft“: Oberbürgermeister Steffen Scheller besucht die Firma Windeck – engagierte Brandenburger in Rietz
Dass es vom Stillstand nicht weit bis zum Rückschritt ist, hat Oliver Windeck von seinen Vorfahren als Wissen in die Wiege gelegt bekommen. Und auch sein Sohn Sebastian strebt längst nach stetem unternehmerischen Fortschritt.
Wie gut die Firma METALLBAU WINDECK in den letzten beiden Jahrzehnten vorangekommen ist und wo sie in den nächsten Jahren hinwill, zeigten die beiden Geschäftsführer Oberbürgermeister Steffen Scheller im Rahmen seiner Vor-Ort-Initiative „Politik trifft Wirtschaft“. Wenn es sein Terminkalender zulässt, besucht der Stadtchef gern Unternehmen – und zwar ohne großes Gefolge.
„Das gibt Zeit für tiefere Gespräche und Firmeneinblicke, was wiederum mein Gesamtbild von der Wirtschaftslage und -kraft unserer Stadt ergänzt. Man kann sich fast ungestört über Sorgen und Zukunftsvisionen austauschen und man bekommt ungefiltert Hinweise, wo wir als Verwaltung das Unternehmen besser unterstützen können,“
fasst Oberbürgermeister Steffen Scheller zusammen.
Wie modern die Firma Windeck aufgestellt ist, schilderten Oliver und Sebastian Windeck mittels Firmenpräsentation. Aus der ursprünglichen Schlosserei, für die Lina Windeck am 15. März 1895 mit dem Kauf der kleinen Schmiede in der Steinstraße 18 den Grundstein gelegt hatte, ist ein erfahrenes Traditionsunternehmen geworden, dem die inzwischen vertraute Bezeichnung „Metallbau Windeck“ auch nicht mehr gerecht werden kann.
„Metallbau ist ein tolles Handwerk, doch darf der Kunde nicht denken, dass wir nur Zäune machen,“
begründet Sebastian Windeck, warum verstärkt auf den Familiennamen sowie den Slogan „GEMEINSAM. FASSADE. GESTALTEN“ gesetzt wird. Worin die Namensfindung gipfelt, ist noch nicht absehbar, weil das Angebot mit jedem Auftrag zu wachsen scheint. Die Liste der Referenzobjekte ist lang, beinhaltet die Messehalle 12 in Leipzig genauso wie das Havelufer-Quartier Berlin, die Stadthalle Magdeburg, das MIN-Forum Hamburg und das KCH Swisslife Hannover. Mit der Angebotsvielzahl ist die Mitarbeiterzahl auf 153 gewachsen, darunter sind 26 Auszubildende.
Der Unternehmens-Erfolg versetzt nicht zuletzt Personalchefin Sandra Damaschke in die glückliche Lage, auf jährlich etwa zehn zu besetzende Stellen rund 60 Bewerbungen zu bekommen. Allerdings zeichnet sich dabei auch die regelmäßige Teilnahme bei Berufemessen in der Region aus, darunter der BerufeMarkt Westbrandenburg im Brandenburger TGZ und ÜAZ in jedem September.
Zukunftsweisend ist auch die Nachhaltigkeit im Werk, die sich neben Heizoptimierung mit Wärmetauschern und Nachtauskühlung auch im zentralen Druckluftmanagement, im digitalen Mediensystem und in der Solaroffensive zeigt. Auf 400 Kilowattpeak summieren sich die vier mit PV-Anlagen bestückten Dächer und speisen nicht zuletzt sieben E-Ladesäulen.
„Wir stellen, soweit wie es geht, auf E-Mobilität um und wollen in absehbarer Zeit annähernd energieautark werden,“
berichtet Oliver Windeck, der zudem eine eigene Baustelle im Blick hat:
„Wir wollen unsere Fassade, wie wir sie hier seit 1995 immer gleich aussehend verbaut haben, erhalten – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – und dennoch die Fenster erneuern. Also tauschen wir die Zweifach- gegen eine Dreifachverglasung und setzen auf schmalere Leisten.“
Dass auch die Stadt von schaffensfreudigen Brandenburgern profitiert, zeigt sich, als das gemeinsame „Sorgenkind“ angesprochen wird: die Uhr auf dem Neustädtischen Markt. Der Nachfolger der 1972 aufgestellten und mit unzähligen Glühlampen ausgestatteten „Digitaluhr“ ziert seit 2003 die Stadtmitte. Sponsoren hatten das Werk ermöglicht, das technisch schon lange aus der Zeit gefallen ist, weswegen seit Jahren über die Reparatur oder einen Ersatz diskutiert wird. Oliver Windeck, der die City-Uhr einst unterstützte, beteuerte abermals, das Aufarbeiten der Hülle zu übernehmen, wenn jemand die Technik in die Neuzeit überführt und bestenfalls noch die Anzeigen vergrößert. Diesen Partner zu finden und die Uhr zu erhalten, ist Steffen Schellers Ziel. Eine neue Uhr – in Form eines Werbeträgers, für die er schnell Partner fände, ist keine Option für ihn und er weiß auch, dass verwaltungsintern weiter an einer Lösung für unsere Stadtmitte gearbeitet wird.
Ein weiteres der von Familie Windeck unterstützten Projekte ist in der Umsetzung schon etwas weiter, wenn auch vom Gesamtziel noch weit entfernt. Das Jugendstilgeländer der sanierten Plauer Brücke hat es den Metall-Profis angetan, weswegen Lehrlinge mit den alten Techniken vertraut gemacht werden und erste Geländerteile aufgearbeitet haben. 60 Teile müssen es am Ende sein, wofür noch viele Sponsoren begeistert werden müssen. Wofür genau, ist bald vor Ort zu bewundern.
„Die ersten Geländer werden wir voraussichtlich am 27. Mai in Plaue montieren. Wenigstens vier, vielleicht auch schon sechs,“
verrät Oliver Windeck. Mehr dazu auf windeck.de/plaue.