Erhöhte Wasserstände der Havel

Pressearchiv - Meldung vom 17.12.2010

Pressemitteilung vom 17.12.2010

Die Wasserführung der Havel ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich hoch. Die ergiebigen Niederschläge der letzten Monate September bis November 2010 führten zu einer mittelhohen Wasserführung der Havel. Die zusätzlich hohe Wasserführung der Elbe behindert den freien Havelabfluss in die Elbe. Dies alles führt zu steigenden Havelwasserständen die durch das Öffnen von wasserbaulichen Anlagen nicht mehr zu beeinflussen sind.
Nach Mitteilung des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Brandenburg  sind alle Wehre der Havel ab Spandau bis zur Mündung in die Elbe vollständig geöffnet. Die Havel ist gegenwärtig ein frei fließender Flachlandfluss. Seit einigen Tagen kommt nun  durch den Dauerfrost noch eine erhebliche Eisbildung dazu. Das abtreibende Scholleneis hat sich in einigen Flussabschnitten zusammengeschoben und behindert hierdurch den freien Wasserabfluss. Diese Vereisung der Havel wird auch in den nächsten Tagen zu steigenden Wasserständen an den Pegeln in Rathenow, Bahnitz und Brandenburg führen. Das Wasser wird in die Überschwemmungsräume der Havelniederungswiesen zurück gedrückt und kann dort vereisen. Steigen die Temperaturen in den nächsten Tagen so führt das Tauwetter zu weiter steigenden Wasserständen.
Der Unterpegel Brandenburg erreicht am 17.12.2010 den Wasserstand von 200 cm am Pegel. Mit den angekündigten Nachtfrösten und in Kenntnis der erheblichen Vereisung auf dem Plauer See wird mit einem weiteren Anstieg des Unterpegels Brandenburg auf 210 cm bis zum 20.12.2010 gerechnet. Die Hochwasserwarnstufe I (Meldedienst) für den Unterpegel Brandenburg liegt bei 220 cm am Pegel.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt wird das Wochenende dazu nutzen, dass mit Eisbrechern der Plauer See so freigehalten wird, dass eine maximale Durchflussleistung in Richtung Havelmündung gesichert ist.
Es ist durch den Rückstau der Havel auch in die Nebenflüsse Plane und Sandfurtgraben   mit einem erneuten Anstieg der Wasserstände dieser Gewässer zu rechnen. Besonders betroffen ist hier die Ortslage Göttin im unmittelbaren bebauten Bereich der Plane.
Die Wasserstände des Unterpegels Brandenburg sind gegenwärtig normal hoch, das entspricht noch nicht ganz einem 5-jährig wiederkehrenden Hochwasserereignis. Derartige Wasserstände  werden täglich beobachtet und bewertet.
Über das Internet kann man sich auf der Seite des WSA Brandenburg aktuell über die Wasserstände informieren (www.wsa-brandenburg.wsv.de).

Interessantes