Oberbürgermeister und Feuerwehrchef übermitteln Beileidsschreiben an die Hinterbliebenen von Helmut Lendel, der seit 75 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wust war.
Am 11. Oktober 2019 verstarb der 90-jährige Helmut Lendel aus Wust, Brandenburgs dienstältester Feuerwehrmann. In einem gemeinsamen Beileidsschreiben an die Hinterbliebenen haben Oberbürgermeister Steffen Scheller und Mathias Bialek, Fachbereichsleiter Feuerwehr und Rettungswesen, das Wirken des Verstorbenen gewürdigt. „Mit Helmut Lendel hat Brandenburg an der Havel einen verdienstvollen Brandschützer verloren, der bereits 1944 – mit damals gerade einmal 15 Jahren – in die Freiwillige Feuerwehr eintrat.“ In den folgenden 7 ½ Jahrzehnten habe er sich sowohl im aktiven Dienst als auch als Mitglied der Alters- und Ehrenabteilung für die Entwicklung der Wuster Ortswehr, deren Leiter er in den 1950er Jahren war, eingesetzt, regelmäßig an den Veranstaltungen des Feuerwehrvereins Wust e.V. teilgenommen, die Vereinsmitglieder mit einem reichen Schatz an Erinnerungen erfreut und seine umfangreichen Erfahrungen an die jungen Feuerwehrfrauen und -männer weitergegeben. „Zeit seines Lebens war Helmut Lendel für andere Menschen da und diente selbstlos dem Gemeinwohl. Er war mit Leib und Seele Feuerwehrmann und galt Generationen von Brandschützern als Vorbild. Nicht nur die Kameradinnen und Kameraden in Wust, sondern die Feuerwehrfrauen und -männer in der ganzen Stadt Brandenburg an der Havel werden ihn für immer in guter Erinnerung behalten.“
Aus Anlass seines 70-jährigen Dienstjubiläums hatte Helmut Lendel im März 2014 die Feuer- und Rettungswache in der Brandenburger Fontanestraße besucht. Bei dieser Gelegenheit erzählte er der damaligen Oberbürgermeisterin und den anwesenden Feuerwehrleuten von seinem ersten großen Einsatz, den er bereits kurz nach seinem Eintritt in die Feuerwehr hatte. Ostern 1944 musste er als Feuerwehr-Neuling mit ausrücken, da die meisten erfahrenen Feuerwehrleute an der Front waren. Nach dem Krieg engagierte sich Helmut Lendel sehr stark für den Wiederaufbau und die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatdorf Wust, die zu jener Zeit aus ca. 12 – 15 Kameraden bestand.
Heute hat die Freiwillige Feuerwehr Wust bzw. der Feuerwehrverein Wust e.V. 30 Mitglieder. Die Einsatzabteilung besteht aus 14 Feuerwehrmännern, einer Feuerwehrfrau und einer Anwärterin. Neben der seit einigen Jahren sehr aktiven Jugendfeuerwehr gibt es im Brandenburger Ortsteil Wust inzwischen auch eine Kinderfeuerwehr. Seit dem Jahr 2008 verfügt die Wuster Kameradinnen und Kameraden über ein modernes MAN-Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser.