Seit sechs Wochen ist der Rosenbrunnen am Südaufgang des Marienbergs außer Betrieb. Ausgerechnet in seinem Jubiläumsjahr kann er sich im Hochsommer und in der Touristenhochzeit nicht von seiner schönsten Seite zeigen.
Der Grund ist so simpel wie traurig: Diebe haben die Edelstahldüsen des Brunnens entwendet. Sieben Düsen von je etwa 30 Zentimeter Länge. Das für die Brunnen der Stadt zuständige Grünflächenamt präzisiert, dass
„in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli alle Düsen des Springbrunnens entwendet wurden. Eine entsprechende Anzeige gegen Unbekannt wurde bei der Polizei erstattet.“
Die mit der Wartung der Brunnen beauftragte Firma sei mit der Wiederinstandsetzung beauftragt, doch dauere die Ersatzteilbeschaffung einige Zeit, weil es sich um Spezialdüsen handelt. Die Hoffnung, dass der Brunnen noch im Laufe seiner Jubiläumssaison zum Sprudeln gebracht werden kann, ist somit leider gering. Zumal die städtischen Brunnen im Laufe des Oktobers ohnehin stets in den „Winterschlaf“ versetzt werden.
Der Rosenbrunnen war 1974 im Zuge des Baus der Friedenswarte entstanden, die die 1972 baupolizeilich gesperrte und am 22. März 1974 gesprengte feldsteinerne Bismarckwarte ersetzte. Die Einweihung des glänzenden Turmes mit den fünf verglasten und fünf freien Aussichtsplattformen erfolgte zum 25. Jahrestag der DDR-Gründung am 7. Oktober 1974.
Das glänzende Brunnen-Schmuckstück am Fuße des Marienbergs hatte indes Künstler und Keramikmaler Manfred Schindler ersonnen, der von 1960 bis 1972 als Formgestalter und später als Entwicklungs-Leiter im VEB Mechanische Spielwaren in der Klosterstraße tätig war und sodann als freischaffender Künstler unter anderem den Rosenbrunnen entwarf. 1990 attestierte man der „Rose“ einen schlechten Erhaltungszustand und schuf einen neuen Brunnenaufsatz. Zur BUGA 2015 aber bekam der Brunnen sein ursprüngliches Aussehen zurück und sprudelt(e) seitdem wieder munter als Rosenbrunnen.