Brücke am Altstädtischen Bahnhof: Sperrung bleibt bestehen – Abriss wird vorbereitet

Pressemitteilung vom 10.06.2020

Edgar Gaffry, Vorstandsvorsitzender des Landesbetriebes Straßenwesen, Verkehrsminister Guido Beermann, Oberbürgermeister Steffen Scheller (v.l.n.r.)
Edgar Gaffry, Vorstandsvorsitzender des Landesbetriebes Straßenwesen, Verkehrsminister Guido Beermann, Oberbürgermeister Steffen Scheller (v.l.n.r.)

Die intensive Brückenprüfung, die umfangreich durchgeführten Materialuntersuchungen und statische Nachrechnungen haben zu der Entscheidung geführt: Die Brücke am Altstädtischen Bahnhof („Brücke 20. Jahrestag“) wird nicht wieder für den Verkehr geöffnet. Dies haben Bund, Land, Stadt sowie der Landesbetrieb Straßenwesen gemeinsam beschlossen. Ein abschließendes Gutachten wird Mitte des Monats vorliegen. Im Dezember vergangenen Jahres hatte eine Sichtung ergeben, dass sich die Schäden an dem Bauwerk deutlich schneller entwickeln, als dies zu erwarten war. Die Brücke wurde unverzüglich gesperrt. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird die Sperrung jetzt auf Rettungsfahrzeuge ausgeweitet. Nur noch Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer dürfen die Brücke passieren. 

Verkehrsminister Guido Beermann traf sich heute vor Ort mit dem Oberbürgermeister von Brandenburg a. d. H. Steffen Scheller und dem Vorstandsvorsitzenden des Landesbetriebes Straßenwesen Edgar Gaffry um die Situation zu begutachten. „Die jetzt gewonnenen Erkenntnisse zum Zustand der Brücke nach einem komplexen Prüfungsprozess zeigen leider, dass ein Abriss und eine Erneuerung des Bauwerkes notwendig sind. Das ist nicht das erhoffte Ergebnis. Aber die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität und so ist dieser Schritt unausweichlich. Wir werden die Brücke so schnell wie möglich erneuern, um die Belastungen für die Bürger vor Ort möglichst gering zu halten“, erklärte Beermann.

Oberbürgermeister Steffen Scheller: „Die Brücke am Altstädtischen Bahnhof ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte für unsere Stadt und die gesamte Region Westbrandenburg. Die eingerichtete Umleitung funktioniert seit vielen Monaten, ist aber dennoch eine Belastung. Es muss deshalb alles möglich gemacht werden, um den Bauablauf so schnell wie möglich zu gestalten. Ein umgehender Abriss und ein zügiger Neubau haben eine hohe Bedeutung für unseren Wirtschaftsstandort.“

Der Landesbetrieb Straßenwesen hat bereits mit der Planung des Brückenabrisses begonnen. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, weil neben der Bundesstraße B 102 auch die Bahnlinie Brandenburg an der Havel – Rathenow und Güterverkehrsgleise überspannt werden. Darüber hinaus handelt es sich um eine Brückenkonstruktion, für deren Abriss eine komplexe Planung erforderlich ist. Bis zum Beginn der Abrissarbeiten wird die Brücke mit einem umfangreichen Überwachungssystem ausgestattet, dass die weitere Schadensentwicklung erfasst. Mit diesem Monitoringsystem wird eine lückenlose Überwachung „rund um die Uhr“ sichergestellt. Sollten sich im Zuge der Überwachung kritische Bauwerkszustände herausstellen, müssen gegebenenfalls die B 102 und die Bahngleise für den Verkehr gesperrt werden. Für diesen Extremfall werden vorsorglich Umleitungen geplant. 

Der genaue Termin für den Beginn der Abrissarbeiten steht noch nicht fest. Es laufen aber beim Landesbetrieb bereits die Planungsvorbereitungen für einen Ersatzneubau. Ziel ist es, die Brücke zum Jahreswechsel 2020/21 abzureißen und ab dem Jahr 2022 den Ersatzneubau zu beginnen. Während der Bauphase wird eine temporäre Fuß- und Radwegüberführung vorgesehen. Die Erreichbarkeit des Altstädter Bahnhofs wird also auch während des Baus sichergestellt.

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