Wenn, wie Udo Jürgens sang, mit 66 Jahren das Leben anfängt, hat Peter Reck den perfekten Zeitpunkt für seinen Abschied aus dem Arbeitsleben gewählt. Am 26. Januar feierte der „Sachgebietsleiter Straßen und Brücken“ mit vielen Wegbegleitern aus Stadtverwaltung, Wirtschaft und Politik seinen 66. Geburtstag – und Abschied von der Verwaltung. Nach kurzem Resturlaub wird er am 31. Januar seinen letzten Arbeitstag haben, Verantwortung und Schlüssel abgeben. Nach annähernd 41 arbeitsintensiven Jahren.
1983 war er als frisch studierter Bauingenieur aus Dresden zurück in seine Heimatstadt Brandenburg an der Havel gekommen, wurde in Plaue ansässig und bei der am Hafen ansässigen Stadtdirektion Straßenwesen angestellt. Bis 1990 war er für Straßenbauunterhaltung zuständig, wurde im Oktober 1990 in das neugegründete Tiefbauamt übernommen und ist seitdem für die Straßen und Brücken der Stadt zuständig. Sein erster Auftrag: Die Fertigstellung der neuen Gördenbrücke, die noch zu DDR-Zeiten angefangen war, nach altem Maßstab zweistreifig erneuert werden sollte, recht unbürokratisch auf vierspurig umgestellt wurde und 1992 eingeweiht werden konnte.
„Es war eine spannende Zeit. Die Infrastruktur war marode und es gab viel zu tun. Die Gelder flossen fast unbürokratisch und ebenso konnten Projekte bewältigt werden,“
erinnert sich Peter Reck.
Zu seinen „Aushängeschildern“ zählt die 2000/2001 erneuerte Luckenberger Brücke, die der Stadt den Landesbaupreis 2002 sowie die Nominierung für den Deutschen Brückenbaupreis 2006 einbrachte. Außerdem war er wesentlich an den Ersatzneubauten der Seegartenbrücke, Jahrtausendbrücke und Hohmeyenbrücke beteiligt. Letztendlich hat er mit jeder der 70 Brücken in städtischer Hoheit zu tun gehabt. Nicht zu vergessen die vielen von ihm begleiteten Straßenbauprojekte, wovon unter anderem der begonnene Ausbau des Zentrumsrings zeugt, der unter anderem mit der von zwei auf vier Spuren erweiterten Havelbrücke (1997/98) einherging.
„Sie haben viele Brücken in ihrem Leben gebaut – im Stadtbild, wie auch als Mitarbeiter der Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel. Ob nun Abteilungsleiter, Fachgruppenleiter oder Sachgebietsleiter genannt – Sie waren stets ein zuverlässiger, äußerst fachkundiger und dabei sehr angenehmer Mitstreiter. Viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen – wie ich selbst – werden Sie vermissen. Adäquaten Ersatz zu finden, wird nicht nur im Hinblick auf den Fachkräftemangel schwer möglich sein,“
schrieb ihm Oberbürgermeister Steffen Scheller ins Abschiedsschreiben.
Zwei Wunschprojekte muss Peter Reck seiner Nachfolge überlassen:
„Ich hätte gerne noch die Grundsteinlegung für die Brücke am Altstadt Bahnhof mitgemacht und die Planebrücke hätte ich gerne fertig gesehen.“
Er wird die Baustellen im Blick behalten, sich aber vorrangig um Haus und Hof und um die große Familie kümmern. Peter Reck.
„Ich freue mich auf den Ruhestand und darauf, keine Terminarbeit mehr leisten zu müssen.“
Wählen würde er seinen Beruf immer wieder:
„Bauingenieur ist ein absolut interessanter Beruf.“