Aktualisierung: Vollsperrung der Potsdamer Straße verschoben

Pressemitteilung vom 22.05.2024

Der alte Brückenbau in der Potsdamer Straße bedarf erneut einer kurzen Vollsperrung.
Der alte Brückenbau in der Potsdamer Straße bedarf erneut einer kurzen Vollsperrung.

©Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

Auch auf dem Gehweg und am Geländer sind die Verformungen ersichtlich.
Auch auf dem Gehweg und am Geländer sind die Verformungen ersichtlich.

Nach Bekanntwerden in den örtlichen Medien informierte der Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenwesen Steffen Streu auf Nachfrage die Stadt Brandenburg an der Havel darüber, dass die am Wochenende geplante Vollsperrung der Bundesstraße 1 / Potsdamer Straße nicht stattfindet. Begründet wurde dies mit einem möglicherweise anstehenden Streik im Bauwesen.

Derzeit wird in den Kreisen des Landesbetriebs Straßenwesen ein neuer Zeitpunkt für die dringend anstehenden Arbeiten gesucht. Dazu hat Steffen Streu noch in dieser Woche eine Information für die Öffentlichkeit angekündigt.

 

Die Bundesstraße B1 / Potsdamer Straße in Brandenburg an der Havel muss in der Zeit von Freitag, 24.05.2024 ab 18:00 Uhr bis voraussichtlich Montag, 27.05.2024, 05:00 Uhr früh voll gesperrt werden.

Diese Ankündigung des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg nahm Oberbürgermeister Steffen Scheller zum Anlass für eine Videokonferenz mit Vertretern der lokalen Medien sowie den Vorsitzenden der SVV-Fraktionen.

Die Verkehrsführung im Bereich dieser Baustelle ist für die Stadt und die Region sehr wichtig. Jeder Eingriff in die nur mit Einschränkungen passierbare Baustelle bringt zusätzliche Probleme. Daher müssen wir frühzeitig und transparent darstellen, was notwendig ist und was passiert. Das ist mir sehr wichtig. Im Übrigen ist alles zu tun, um die Einschränkungen so kurz und so gering wie möglich zu halten,

erklärte Steffen Scheller.

Die Fachleute des Landesbetriebs, darunter Felix Kaplan und die Vorstands-Vorsitzende Dr. Ina Bartmann, erklärten die Hintergründe der während dieser Zeit erforderlichen Maßnahmen an der bestehenden Brücke.

Die kurzzeitige Sperrung sei das Resultat des laufenden Monitorings, das nach dem Rückbau des ersten Teilbauwerks und der Stabilisierung des verbleibenden Brückenbauwerks durchgeführt wird. Die Ergebnisse der permanenten Bauwerksprüfung seien mit weiteren Vermessungen abgeglichen worden und ergaben: Es wurden zunehmende Verschiebungen des Brückenüberbaus festgestellt, die vorrangig temperaturabhängig sind. Vermutlich werden sie auch durch das stramme „Korsett“ aus Bohrpfählen, Spundwänden und Zuganker beeinflusst.

Festgestellt wurde u. a., dass der Kragarm auf Brandenburger Seite bereits an den Widerlagerflügel anstößt. Ebenfalls hat der Hauptträger einen zu geringen Abstand zur Kammerwand. Deswegen haben sich bereits auch der Belag des Gehwegs aufgeschoben und das Geländer verformt. Im Prüfbericht heißt es dazu:

Aufgrund der Feststellung ist eindeutig ersichtlich, dass das Bauwerk über keine hinreichenden Möglichkeiten zur zwängungsfreien Wärmeausdehnung verfügt. Das bedeutet, dass sich bei Erreichen von hohen Bauwerkstemperaturen bzw. hohen Temperaturgradienten infolge Sonneneinstrahlungen Zwängungen einstellen, die zu sehr hohen Spannungen im Überbau führen.

Und die heißesten Tage des Jahres stehen sicher erst noch bevor.

Was soll nun während der kurzen Sperrung passieren? Durch Abstemmen von Beton und durch das Abschneiden von etwa 3 cm Stahl des Hauptträger-Stegs und Untergurts am Hohlkasten sowie durch Anpassung des Geländers soll in allen Bereichen eine Verformungskapazität von wenigstens 5 cm hergestellt werden.

Es ist unvermeidlich, kurzfristig einige Arbeiten auszuführen. Dazu gehören neben dem Abbruch und dem Einbau eines provisorischen Übergangs zwischen der Brücke und der Fahrbahn auch einige Anpassungen im Bereich des Geländers,

informiert Landesbetriebs-Sprecher Steffen Streu. Weiter heißt es:

Darüber hinaus ist geplant, sogleich 14 m lange Träger in den Boden zu rammen, die bereits für den Neubau des ersten Brückenteilbauwerks benötigt werden.

Bauüberwacherin Louise Rother versichert:

Die Vollsperrung und die beschriebenen Maßnahmen sind notwendig, um die Anbindung der Stadt Brandenburg an der Havel auch weiterhin sicher und dauerhaft gewährleisten zu können. Nur so lassen sich lange und unplanmäßige Sperrungen der B1 verhindern.

Von der notwendigen kurzen Vollsperrung am letzten Mai-Wochenende ist auch der Geh- und Radwegbereich betroffen. Während der Sperrung können alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, die Potsdamer Landstraße und die Fußgängerbrücke am Hauptbahnhof nutzen, um die Innenstadt zu erreichen.

Die Umleitung für den Kraftfahrzeugverkehr führt wie zuletzt über die B 102 Paterdamm und über die Kreisstraße K 6948 Rotscherlinde, Krahne, Reckahn und Göttin nach Brandenburg an der Havel. In umgekehrter Reihenfolge gilt die Umleitung für den Verkehr stadtauswärts.

Steffen Streu:

Der Landesbetrieb ist sich der Tragweite der Verkehrseinschränkungen bewusst und bittet alle Betroffenen um ihr Verständnis und sich auf die kurzfristige Änderung einzustellen. Nach Ende der Bauarbeiten wird die Vollsperrung umgehend aufgehoben.

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