Am 27. Januar 2015 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 70. Mal. Mit Kranzniederlegungen, Gedenkreden und einem Vortrag des Historikers Dr. Werner Dietrich hat die Stadt Brandenburg an der Havel den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.
Die Kranzniederlegungen fanden am Abend des 27. Januar 2015 an der Gedenkstätte für die Opfer der „NS-Euthanasie“ am Nicolaiplatz statt. An der Gedenkveranstaltung nahmen Vertreter der Landesregierung, des öffentlichen Lebens sowie Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brandenburg an der Havel teil, um den Millionen Menschen zu gedenken, die durch das Nazi-Regime entrechtet, vergast, erschossen, erhängt, misshandelt oder gefoltert wurden.
„Der heutige Gedenktag ist allen Opfern des nationalsozialistischen Unrechtsregimes gewidmet. Ihm fielen vor allem Jüdinnen und Juden zum Opfer. Die Nazis verfolgten und ermordeten aber auch all die Menschen, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passten, die sich ihren Untaten widersetzten oder die in ihren Augen „unwertes Leben“ waren. All denen sprachen sie das Recht auf Leben ab. Wir stehen fassungslos vor diesem Ausmaß an Unmenschlichkeit, wie auch vor dem genau hier an dieser Stelle „erprobten“ und später in Auschwitz und den anderen Konzentrations- und Massenvernichtungslagern fabrikmäßig betriebenen Massenmord.“ sagt Steffen Scheller, Bürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel.
Im Anschluss an die Kranzniederlegung hielt der Historiker Dr. Werner Dietrich im Gelben Salon des Fontane-Klubs einen Vortag zum Schicksal von Dr. Gustav Flörsheim. Der deutsch jüdische Arzt war im Zuchthaus Brandenburg-Görden von 1938 bis 1943 inhaftiert, bevor er in den Gaskammern von Auschwitz ermordet wurde.