11. Mai 2019 – Tag der Städtebauförderung/ Schaustelle Stadtkern

Pressearchiv - Meldung vom 30.04.2019

Pressemitteilung vom 30.04.2019

Gewölberäume, Parduin 11
Gewölberäume, Parduin 11
Gewölberäume, Parduin 11
Gewölberäume, Parduin 11
Goethestraße
Goethestraße
Goethestraße 8b
Goethestraße 8b
Gewölbekeller, Ritterstraße 98
Gewölbekeller, Ritterstraße 98

Als Gemeinschaftsinitiative des Bundesbauministeriums, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes feiert der Tag der Städtebauförderung am 11. Mai 2019 Jubiläum. Bereits zum fünften Mal findet er mit Veranstaltungen rund um die Städtebauförderung in ganz Deutschland statt. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg“ öffnen anlässlich dieser bundesweiten Initiative die eine oder andere interessante „Schaustelle Stadtkern“.

In unsere Stadt laden drei sehr unterschiedliche Denkmale, deren denkmalgerechte Sanierung mit Städtebaufördermitteln unterstützt wird, interessierte Besucher ein.

 
10:00 bis 16:00 Uhr
Parduin 11, Gewölberäume

Nach langem Leerstand hat 2017 die Sanierung des unmittelbar gegenüber dem Altstädtischen Rathaus, in städtebaulich herausragender Lage befindlichen Eckhauses Parduin 11 begonnen. Viele interessierte Besucher erhielten anlässlich des „Tages der Städtebauförderung 2018" spannende Einblicke in die Baugeschichte des Hauses und das Sanierungsgeschehen.
Vor der Sanierung äußerlich unscheinbar, handelt es sich im Kern um einen bedeutenden mittelalterlichen Profanbau, dessen Baustrukturen mit dem nahegelegenen Gotischen Haus und dem Ordonnanzhaus vergleichbar sind.

Überraschend traten nach Abnahme des Fassadenputzes fünf große gotische Kreisblenden als Fassadenschmuck zu Tage. Auch Spuren eines Renaissancegiebels waren ablesbar.
Im Inneren weist der Bau zwei spektakuläre Gewölberäume aus der Mitte des 15. Jahrhunderts auf. Ihre großartige Wirkung wurde durch Freilegung des mittelalterlichen Fußbodenniveaus, vermauerter Tür- und Nischenöffnungen, der Entfernung einer nachträglich eingezogenen Trennwand und Restaurierung der ehemaligen Innenraumfassung zurückgewonnen.
Der außergewöhnliche bau- und kunsthistorische Wert erforderte eine besonders behutsame Herangehensweise bei der Sanierung, so ermöglichte beispielsweise im Obergeschoss eine Heißluftbehandlung den Erhalt wesentlicher Teile der Fachwerkkonstruktion.

1803 wurde das Eckhaus Parduin 11 um einen an der Schusterstraße gelegenen Seitenflügel erweitert. Dabei wurde vermutlich ein zum Altstädtischen Rathaus orientierter Giebel abgebrochen, um Vorderhaus und Seitenflügel unter einem Dach zusammenzufassen. Beide Bauteile erhielten eine für das 19. Jahrhundert typische Fassadengliederung, Fenster und Türelemente.
In dem denkmalgeschützten Altbau, der aktuell durch die Schließung der kleinen angrenzenden Baulücke ergänzt wurde, entstanden mehrere Wohnungen, die inzwischen von ihren Mietern bezogen wurden. Die aufwändig sanierten Gewölberäume werden seit April durch das baubegleitende Ingenieurbüro Jürgen Wagner genutzt. Interessierte Besucher können sich hier dennoch am Tag der Städtebauförderung zur „Schaustelle Stadtkern“ von dem gelungenen Sanierungsergebnis überzeugen.

10:00 bis 14:00 Uhr
Goethestraße 8b

Die Goethestraße 8b gehört zu einer um 1925/30 in der Goethe-, Havel- und Schillerstraße errichteten Blockrandbebauung in expressionistischen Formen. Die dreigeschossigen Putzbauten mit Satteldach sind durch Ziegel- und Putzgliederungen, Dreiecksblenden über den Türen und dreieckige Dachgauben gestaltet. Nach längerem Leerstand begann 2017 die Sanierung und Modernisierung der Goethestraße 7, 8, 8a und 8b als Mietwohnungen. Der baubegleitende Brandenburger Architekt Karsten Spangenberg erläutert am Beispiel der Goethestraße 8b das Sanierungsgeschehen.

10:00 bis 13:00 Uhr
Ritterstraße 98, Gewölbekeller

Unter dem großen, aus zwei Vorderhäusern bestehenden Anwesen Ritterstraße 98, für das zur Zeit die Sanierungsvorbereitungen durch den privaten Bauherrn laufen, liegt im linken Hausteil einer der ganz großen Brandenburger Bürgerhauskeller, bestehend aus drei parallel liegenden Gewölberäumen, ein Bier- und Kaufkeller des 15. Jhs. Der Archäologe und Bauhistoriker Dr. Joachim Müller gibt den Besuchern bei Führungen durch den Keller spannende Einblicke in dessen Baugeschichte.

Veranstaltungsdetails

Datum:
Dienstag, 30.04.2019 um 10:01 Uhr

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