Gedenkstätte für die Opfer der „Euthanasie“-Morde

In den Gebäuden des in der Innenstadt gelegenen „Alten Zuchthauses“ Brandenburg an der Havel wurde 1939 eine von sechs Mordstätten der sogenannten „Aktion T 4“ eingerichtet. Dieser ersten, zentral gesteuerten Phase des nationalsozialistischen Krankenmordes fielen 1940/41 über 70.000 Menschen zum Opfer. Im „Alten Zuchthaus“, das den Tarnnamen „Landespflegeanstalt Brandenburg a. H.“ erhielt, wurden zwischen Januar und Oktober 1940 ca. 9.000 kranke, behinderte oder als „asozial“ stigmatisierte Menschen aus psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mitteldeutschen Raums einschließlich Berlins durch Giftgas getötet.

Die im August 2012 eröffnete Dauerausstellung der Gedenkstätte hebt die Bedeutung der Euthanasie-Mordanstalt als Ort der ersten „Probevergasung“ sowie als Ort des systematischen Massenmords an jüdischen Anstaltspatientinnen und -patienten hervor. Außerdem thematisiert die Ausstellung die direkte Verbindungslinie, die von der Tötungsanstalt in Brandenburg zum Genozid an den europäischen Juden führt.

Ein Gedenkbuch nennt die Namen von 8.237 identifizierten Opfern. Anhand von Fotos und Dokumenten aus dem Besitz der Familien werden rund 30 Biografien von Ermordeten nachgezeichnet.

Bildungsangebot der Gedenkstätte

Die Gedenkstätte bietet Führungen, themenbezogene und berufsspezifische Studientage sowie inklusive Angebote für Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen an.

Mehr Informationen: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de/bildungsshyangebote

Anmeldung für das Bildungsangebot:
E-Mail: anmeldung-brb(at)stiftung-bg.de
Telefon (03381) 79 35 113

Berufsspezifische Studientage für Auszubildende und Examinierte der medizinisch-pflegerischen Berufe

Die „Euthanasie“-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel bietet für Erwachsene Tagesseminare bzw. mehrtägige Seminarveranstaltungen an. Sowohl in der Auseinandersetzung mit dem authentischen Tötungsort und der Ausstellung in der Gedenkstätte als auch an Hand von Dokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus können die Teilnehmenden erfahren, wie Angehörige ihrer Berufsgruppe an der Vorbereitung und Durchführung der nationalsozialistischen Politik im Gesundheitswesen, insbesondere der Zwangssterilisierungen und der „Euthanasie“, beteiligt waren.

Die Seminare werden von pädagogisch-wissenschaftlichen Mitarbeitern der Gedenkstätte nach den Wünschen und Bedürfnissen der Besuchergruppen individuell vorbereitet und begleitet. Die Seminare kosten für Gruppen bis zu 15 Personen pauschal 20 Euro, bis zu 30 Personen pauschal  30 Euro.

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